Was falsch läuft: Der Hype der vielen Varianten führt dazu, dass Unternehmen viel Geld in Automatisierung investieren – in manchen Fällen zu viel.
Das rät der Experte: Viele Jahre lang hat die Industrie versucht, ihre Produkte so gut als möglich zu standardisieren. Durch neue Verfahren in der Produktion – wie beispielsweise dem 3D-Drucker – geht der Trend jetzt hin in Richtung Flexibilisierung. Was einerseits verständlich ist, ist auch mit hohen Investitionskosten verbunden. Eine flexible, automatisierte Produktion kostet viel Geld. Die Frage ist, ob dieses Geld auch wieder erwirtschaftet werden kann.
7. Der Mensch dahinter
Was falsch läuft: Jeder redet über technische Aspekte, das Menschliche wird ausgeklammert. Doch wer beim Variantenmanagement nicht an den Menschen denkt, wird auch nichts verkaufen.
Das rät der Experte: Wenn es um Variantenmanagement geht, wird viel über Verfahren und Produktion gesprochen. Das ist aber nur ein Teil des Ganzen. Wichtig ist es auch, den menschlichen Aspekt zu sehen. Es sind immer Menschen, die Kauf- und Investitionsentscheidungen treffen. Damit sie dies bei einem immer unüberschaubarer werdenden Angebot weiterhin für das eigenen Unternehmen tun, braucht es gute Verkäufer, die gut beraten. Sie müssen dem Kunden das Gefühl geben, sich in einer vielfältigen Produktwelt für die beste Variante entschieden zu haben. Gelingt ihnen das nicht, fühlt sich der Kunde vom Angebot möglicherweise überfordert – und damit wären wir auch wieder bei Punkt 1 („Wildwuchs“). Und wenn der Kunde nicht kauft, bringt das beste Variantenmanagement nichts.