Forschung : Sensoren für Faserverbundwerkstoffe
Die Idee wurde am TUHH-Institut für Kunststoffe und Verbundwerkstoffe erarbeitet. Ziel des Projektes ist die Vermarktung der Systemlösung durch Ausgründung einer Kapitalgesellschaft.
Ein vierköpfiges Team aus Materialexperten, IT-Spezialisten und Betriebswirten setzt auf den noch jungen Werkstoff Faserverbund, der aufgrund seiner besonderen Materialeigenschaft vielfältige Einsatzmöglichkeiten findet. Bereits jetzt werden große Rotorblätter für Windkraftanlagen oder kerosinsparende Flugzeuge daraus gebaut. „Weitgehend unbekannt ist jedoch, dass Faserverbundwerkstoffe auch für die Sanierung von defekten Abwasserkanälen sowie den Bau langer Pipelines und großer Drucktanks bevorzugt eingesetzt werden“, erklärt Daniel von Bernstorff, der Leiter des Projektes. „Das Potenzial ist da, alleine in Europa umfasst der Markt für dieses Material rund 20 Milliarden Euro“.
Empfindlicher Werkstoff
Das nun entwickelte System setzt bei der Frage an, wie sich Faserbundbauteile während der Produktion, während ihres Transports und im Einsatz verhalten: Dafür wendet das Gründerteam seine patentierte Sensortechnologie an. „Die Handhabung gleicht dem Aufbringen eines intelligenten, doppelseitigen Klebebandes. Die Sensoren verbinden sich chemisch mit den Bauteiloberflächen“, erklärt Danny Hinz, Verantwortlicher für Entwicklung und Anwendung. „Dank der einfachen Applikation wird es erstmals möglich, umfangreiche Sensorik ohne Spezialwissen in Faserverbundwerkstoffe zu integrieren“. Die Sensoren verbleiben dort zuverlässig jahrzehntelang, auch unter starken Umwelteinflüssen oder großer Belastung. Zudem sind die Sensoren zu jedem Zeitpunkt des Produktlebenszyklus eines Faserverbundbauteils einsetzbar. Daraus entsteht ein umfangreicher Kundennutzen: Verbesserte Bauteilqualität, gesteigerte Ausfallsicherheit, reduzierter Materialeinsatz und optimierte Prozesseffizienz während der Produktionsphase bieten erhöhte Sicherheit bei Einsatz und Kalkulation.