Werkstoff : Schaeffler bringt Hochleistungsstahl in den Bahnbereich

In modernen Windkraftanlagen sind carbonitrierte Lager aus Mancrodur bereits seit mehreren Jahren im Einsatz. Dank ihrer besonderen Materialeigenschaften sind diese Lager widerstandsfähiger und überzeugen mit einer signifikant höheren Lebensdauer und Verschleißfestigkeit.
Verbesserter Einsatzstahl für höhere Radsatzlasten
Schaeffler geht jetzt einen Schritt weiter und verwendet diesen innovativen Werkstoff zum ersten Mal im Bahnbereich. „Wir antworten damit auf die Anforderungen unserer Kunden. Mit Mancrodur haben wir einen verbesserten Einsatzstahl, der nicht nur deutlich höhere Radsatzlasten der Lager ermöglicht, sondern auch für eine signifikante Erhöhung der Lebensdauer sorgt und damit Wartungsintervalle verlängert“, sagt Alexander Käbe, Projektleiter High Capacity Tarol bei Schaeffler. Die ersten Lager aus Mancrodur werden seit April 2016 bei einem australischen Kunden unter Realbedingungen getestet, die Ergebnisse sind vielversprechend. „Selbst bei extremen Traglasten und Stößen stellt das Lager seine hohe Leistungsfähigkeit unter Beweis. Im Gegensatz zum standardmäßig genutzten Einsatzstahl sehen wir bei den Lagern aus Mancrodur eine deutliche Performancesteigerung“, so Käbe.
Schaeffler Wuppertal fertigt Hochleistungslager
Gefertigt werden die Hochleistungslager am Schaeffler-Standort Wuppertal, Leitwerk für den Bereich Bahn. „Wir arbeiten bereits seit mehreren Jahren mit dem Werkstoff Mancrodur und bringen die nötige Erfahrung beim Carbonitrieren, einem speziellen Wärmebehandlungsverfahren mit“, sagt Hans Zirwes, Werkleiter am Standort Wuppertal. Bei diesem Verfahren wird die Oberfläche des Lagers neben Kohlenstoff zusätzlich mit Stickstoff angereichert, wodurch eine höhere Oberflächenhärte und Verschleißfestigkeit erreicht wird.
Nach erfolgreichem Abschluss des Dauertests wird Schaeffler den innovativen Werkstoff Mancrodur auf weitere Lagertypen und Anwendungen übertragen.