Kleb- und Dichtstoffauftrag : SCA stellt neue Roboterzelle für Klebeapplikationen vor

Kompaktzelle Adhera
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Automobilteile oder Weiße Ware zuverlässig kleben und abdichten

Das flexible, modulare Konzept erlaubt einen schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Produkten, vereinfacht die Optimierung von Produktionslinien und kann so zu einer deutlichen Qualitäts- und Produktivitätssteigerung beitragen.

Für den automatisierten Kleb- und Dichtstoffauftrag bringt die SCA Schucker GmbH & Co. KG, Bretten, die neue Kompaktzelle Adhera auf den Markt. Sie eignet sich für den Einsatz in der Automobil- und Zulieferindustrie ebenso wie für Kleb-, Dicht- und Dämmungsaufgaben in den Bereichen Transport, Landmaschinenbau oder Weiße Ware. So lassen sich mit der Zelle etwa Motor- und Getriebegehäuse, Ölwannen, Zylinderköpfe, Kurbelwellen-Abdeckplatten, Steuergehäuse oder Dachantennen automatisch verkleben oder abdichten. Die Dichtung oder Verklebung muss diversen Einflüssen wie hohem Druck, Temperaturschwankungen oder Chemikalieneinwirkungen widerstehen. "Durch das Auftragen des Dichtmaterials mithilfe einer Roboterzelle lässt sich zum Beispiel die Zuverlässigkeit von Abdichtungen deutlich erhöhen", betont Cornelius Aichele, Produktmanager bei SCA. Gleiches gelte für das Kleben oder die Geräuschdämmung in Geschirrspülmaschinen, Küchenherden, Kühlschränken oder Waschmaschinen.

Zelle lässt sich einfach an verschiedene Werkstücke oder Klebstoffe anpassen

"Ein weiterer wichtiger Vorteil der Kompaktzelle ist ihre Anpassungsfähigkeit", sagt Aichele. "In vielen Industriebetrieben ändern sich Produktionsrate und Produktvielfalt regelmäßig. Das erfordert flexible Montageprozesse bei gleichbleibender Qualität." Mit der Adhera will SCA diesen Anforderungen begegnen. Die Zelle lässt sich einfach an verschiedene Bauteile, Klebstoffe oder Applikationsbedingungen anpassen. "Durch eine gezielte Kombination der Module stellen wir jedem Kunden für jede Dosieraufgabe die passende schlüsselfertige Komplettlösung zur Verfügung", verspricht Aichele.

Die neue Zelle ist noch kompakter als ihre Vorgängerin. In der kleinsten der insgesamt drei Varianten können nun doppelt so große Bauteile von bis zu 800 mm x 600 mm x 200 mm (B x T x H) appliziert werden. Trotzdem sind die Außenmaße der Zelle gleich geblieben. Der Anwender profitiert also von einer besseren Platzausnutzung bei gleichem Platzbedarf.

"Die Stellfläche spielt in jeder Produktion eine wichtige Rolle", weiß Aichele. "Wir haben Adhera für einen minimalen Platzbedarf entwickelt und zudem skalierbar gemacht." Prinzipiell sind die Zellen für den Stand-alone-Einsatz konzipiert, können aber auch einfach in eine Fertigungslinie integriert werden. So eignet sich das System ideal als Ergänzung anderer Fügeprozesse in einer Montagelinie. Manuelle Arbeitsschritte können gezielt automatisiert und vorhandene Montageabläufe effizienter gestaltet oder an höhere Stückzahlen angepasst werden.

Produktwechsel in wenigen Schritten

Der Wechsel zwischen verschiedenen Produkten erfolgt in wenigen Schritten. Die Werkstückträger werden so programmiert, dass das System den Werkzeugwechsel automatisch erkennt und das Dosieren anpasst. Wahlweise können die Zellen mit Robotern unterschiedlicher Traglastklassen oder mit Portal-Achsensystemen ausgerüstet werden. Letztere haben sich bei zweidimensionalen Auftragssituationen bewährt, wohingegen Roboter immer dann besser geeignet sind, wenn Bauteile in dreidimensionalen Konturen abgefahren werden müssen. Grundsätzlich sind die Kompaktzellen für Abdichtungsaufgaben sowie für strukturelle Verklebungen mit Ein- und Zwei-Komponenten-Materialien konzipiert.

Individuelle Zelle schon nach zwei Monaten abnahmefertig

Eine komplett ausgestattete Zelle besteht im Wesentlichen aus den Modulen Aktorik (Roboter oder Achsensystem), Materialförderung, pneumatischem oder elektrischem Dosierer, Applikator, Steuerung, Sicherheitstechnik und optional einem Vision-System. Weitere Anpassungsmöglichkeiten erlauben die Gestaltung einer individuellen Kompaktzelle, die zu den jeweils spezifischen Anforderungen passt. "Die übrigen Komponenten der Zelle richten sich nach dem zu verarbeitenden Kleb- oder Dichtstoff, der gewünschten Dosiergenauigkeit und dem Auftragsbild, der Komplexität der Steuerungsaufgaben oder der Zusatzausstattung", erklärt Aichele. "Hierzu zählen etwa Möglichkeiten zur Temperierung des Materials oder die Qualitätssicherung mittels Vision-System; dabei werden Applikationen per Kamera überwacht."

Die passende Zellengröße wird entsprechend der Größe des Werkstücks und passend zum Produktionsprozess des Kunden gewählt. Dem Anwender stehen drei Standardgrößen zur Verfügung. Besonderes Augenmerk legt SCA auf die Arbeitssicherheit. So wird die Adhera passend zur jeweiligen Betriebssituation konfiguriert und mit entsprechenden Sicherheitsoptionen ausgestattet.

"Durch das modulare Konzept ist die jeweils umgesetzte schlüsselfertige Lösung, bei Verwendung von Standardkomponenten, schon nach zwei Monaten bereit zur Abnahme durch den Kunden", erläutert Aichele einen weiteren Pluspunkt der neuen Kompaktzelle. "Dadurch verkürzt sich die Beschaffungszeit, und Entscheidungen können später getroffen werden."