Trockenschleifen : Samputensili: Weltweit erste Trockenschleifmaschine kommt aus Italien

Holger Rabe
© Samputensili

„Unsere bahnbrechende SG 160 Skygrind haben wir 2015 auf der EMO in Mailand gezeigt, es ist die erste Trockenschleifmaschine der Welt“, hebt Enrico Landi, Geschäftsführer bei Samputensili Machine Tools hervor. Bei diesem hochmodernen Prozess sei während der Hartfeinbearbeitung der Verzahnung nach der Härtung kein Kühlöl mehr erforderlich.

Werkstück nicht übermäßig erzhitzt

Die neue Schleifmaschine gliedert den Bearbeitungsprozess in zwei Hauptschritte: Grob- und Feinbearbeitung. Bei der Grobbearbeitung ist Schälwälzen erforderlich, wohingegen die Schneckenschleiftechnik für die Feinbearbeitung verwendet wird. Im ersten Schritt wird mithilfe eines Wälzfräsers der größte Teil des Aufmaßes abgetragen, was den Vorteil hat, dass das Werkstück nicht übermäßig erhitzt wird. Danach trägt ein Schleifrad in einem zweiten Feinbearbeitung-Schritt das verbleibende Aufmaß ab, ohne dabei das Werkstück zu überhitzen, weshalb der Prozess komplett trocken abläuft.

Spindelwechsel in weniger als 2 Sekunden

Zudem ermöglichen der innovative Aufbau mit zwei Spindeln, die von Linearmotoren angetrieben werden, und die gleichzeitige Verwendung von mehreren Kanälen eine Span-zu-Span-Zeit von weniger als 2 Sekunden. Die Maschine teilt die X-Achse der herkömmlichen Maschinen in zwei Linearschlitten (X1 und X2), die beide Werkzeugspindeln tragen. Auf diese Weise wird die Position beider Werkstückspindeln jederzeit überwacht. Aufgrund des hoch-dynamischen 30 m/s-Linearmotors dauert der Spindelwechsel weniger als 2 Sekunden, wobei die gleichzeitige Neuanordnung der Werkzeuge mithilfe der Y-Z-A-Achsen inbegriffen ist. Laut Hersteller gewährleistet die Maschine kurze Zykluszeiten für die Feinbearbeitung von Verzahnungen, sei somit hervorragend für die Automobilindustrie geeignet und im Vergleich zu herkömmlichen Fertigungslösungen überaus wirtschaftlich.

„Unsere SG 160 Skygrind ist eine unglaublich produktive Maschine und sogar schneller als herkömmliche Schleifmaschinen mit zwei Tischen“, betont Enrico Landi. Sie zeichne sich durch eine sehr kleine Stellfläche und niedrigere Investitionskosten für Zusatzausrüstung aus. „Am wichtigsten ist natürlich, dass die Maschine keine Schneideöle verwendet und deshalb extrem umweltfreundlich ist“, so das Fazit von Landi.

Signifikante Einsparungen:

niedrige Verbrauchsmaterialien

geringe Gesamtinvestition

geringere Maschinen-Stellfläche (Footprint)

signifikante Verbesserungen

verbesserte Arbeitsbedingungen

geringere Umweltbelastung

Hauptvorteile:

Maschine mit hohen Produktionsraten

Span-zu-Span-Zeit kürzer als 2 Sekunden

Innovatives Maschinendesign, für das ein Patent angemeldet ist

Doppelte Werkzeugspindel: eine zum Schälwälzen, die andere zum Wälzschleifen

Neue virtuelle Tangentialachsen-Konfiguration für eine hohe dynamische Steifigkeit

Hohe thermische und mechanische Stabilität

Automatisches Eingreifen in das erste Werkstück (mit beiden Werkzeugen)

Induktiver Ausrichtungssensor an der Werkstückspindel

Wälzschälen als Alternative zum Wälzstoßen

Die Verzahnungsexperten von Samputensili verfügen neben Schleifmaschinen über ein breites Produktspektrum an Verzahnungswerkzeugen. Einen großen Anteil davon machen Wälzfräser für die Automobilindustrie aus, im typischen Modulbereich 3 bis 5. Daneben kommen die praxisbewährten Schneid- und Schabräder im großen Umfang zum Einsatz. „Seit einigen Jahren beschäftigen wir uns zudem mit der noch recht jungen Technologie des Scudding“, erklärt Holger Rabe, Vertriebsdirektor Samputensili Cutting Tools. Scudding ist ein Hochleistungs-Verzahnverfahren, das auf dem Wälzschälen basiert und eine hocheffiziente Alternative zum Wälzstoßen darstellt mit Produktivitätssteigerungen bis Faktor 10. „Wir können mit einigem Stolz behaupten, dass wir im Bereich Scudding wohl der weltweit erfahrenste Werkzeughersteller sind.“