Lenzing Technik : Rekordzeit: Aufbereitungsanlage wieder in Betrieb

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© Lenzing Technik

Ein Brand zerstörte im Dezember 2010 große Teile der chemisch-physikalischen Behandlungsanlage (CPA) der Sächsischen Umweltschutz Consulting GmbH (SUC) in Freiberg und legte diese lahm. Um die auf die Aufbereitung von flüssigen und schlammförmigen Abfällen aus der Solar-, Fotovoltaik- und Elektronikindustrie spezialisierte Anlage möglichst schnell wieder in Gang zu setzen, engagierte SUC die Lenzing Technik GmbH aus Österreich.

3.500 Fertigungsstunden.

Diese hat um rund 1,1 Millionen Euro nicht nur eine Anlage auf dem neuesten Stand der Technik geplant und realisiert, sondern nach der Beauftragung im März trotz enormer logistischer Herausforderungen nach nur fünf Monaten schlüsselfertig übergeben. Seit August werden dort nach 3.500 Fertigungs- und Montagestunden täglich bis zu 220 Kubikmeter organische und anorganische Abfälle aufbereitet. Am 16. September erfolgte die offizielle Eröffnung.

Umfassende Kompetenz gefragt.

Neben der Engineering-Kompetenz war auch Logistik- und Fertigungskompetenz notwendig. So war etwa der knapp bemessene Projektfahrplan für sein Team eine besondere Herausforderung, betont Lenzing Technik-Geschäftsführer Herbert Hummer: "Da die Kapazitäten der CPA Freiberg im industriell geprägten Großraum Dresden dringend gebraucht werden, gab es für die Realisierung ein extrem enges Zeitkorsett."

Innerhalb der fünf Monate wurden eine komplette Schlammentwässerung, eine Abgasbehandlung, Emulsionstrennung und Drucklufterzeugung samt Stahl- und Rohrleitungsbau, sowie Mess-, Steuer- und Regelungstechnik konstruiert, gefertigt und in Betrieb genommen. Das Teile der CPA während des Umbaus in Betrieb bleiben mussten, erwies sich dabei als zusätzliche logistische und fertigungstechnische Herausforderung.

Tonnenschwere Millimeterarbeit.

Die minutiöse Planung des Lenzing-Teams musste freilich auch anunvorhersehbare Herausforderungen angepasst werden. So verzögerte sich etwa die Anlieferung der Filterpressen um zwei Wochen. Eine an ein 3D-Puzzle erinnernde Geschicklichkeitsprüfung für das Montageteam war die Folge: Aufgrund der Größe der Pressen war deren Montage nur vor der Errichtung des Daches möglich. "Der extreme Zeitdruck ließ aber keine Verzögerung der Bauarbeiten zu“, erinnert sich Lenzing Technik-Projektleiter Burkard Rohm. Mit einem Kran wurden diese schließlich zwischen den bereits errichteten Dachsparren in das Obergeschoß gehoben. "Die beiden jeweils acht Meter langen und jeweils 20 Tonnen schweren Filterpressen mussten durch eine Öffnung gehoben werden, die nur wenige Millimeter größer als die Pressen selbst war“, präzisiert Rohm.