Eventtipp : Peter Drucker Forum: Warum die Industrie neue Businessmodelle braucht
Die Märkte werden durch die Digitalisierung in rasantem Tempo durcheinandergewirbelt: Nicht nur neue Anbieter treten plötzlich in den Wettbewerb, sondern auch Nachfrager können Leistungen und Preise leichter miteinander vergleichen und wünschen sich individuellere Produkte statt austauschbare Massenlösungen – aber dann bitte auch zum gleichen Preis. Diese Entwicklung ist kein Hindernis, ganz im Gegenteil! Unternehmen können sie dazu nutzen, indem sie völlig neue Geschäftsmodelle aufbauen. Doch wie sollten Startups oder bereits bestehende, etablierte Unternehmen vorgehen, damit das Neugeschäft in unsicheren Zeiten auch Früchte tragen wird?
Ideen plakativ visualisieren
Eine Antwort darauf weiß Alexander Osterwalder, Geschäftsmodell-Innovator und Mitbegründer von Strategyzer. Er erfand zu diesem Zweck das strategische Management- und Lean-Startup-Tool „Business Model Canvas“, das zur Entwicklung neuer oder der Dokumentation bestehender Geschäftsmodelle dienen soll. Dabei handelt es sich um ein visuelles Diagramm mit verschiedenen Bausteinen, das auf einem Großformat (Canvas, zu Deutsch Leinwand) präsentiert wird und so das Geschäftsmodell auf einfache Weise auf den Punkt bringt. Auf diese Weise können gleich mehrere Personen gemeinsam mit ihren Ideen und Haftnotizen über die einzelnen Elemente des Geschäftsmodells diskutieren. Zu den Bausteinen des Diagramms gehören zum Beispiel die Kunden, das Wertversprechen, die Vertriebswege, Geschäftsbeziehungen, Revenue Streams, Schlüsselressourcen, Kernaktivitäten, Partner und Kostenstrukturen.
Modelle im Feldtest
Wobei er selbst bekundet, natürlich nicht der erste war, der über Business-Modelle nachdachte, jedoch war er wohl der erste, der die Entwicklung von Geschäftsmodellen sehr systematisch und vor allem sehr umfassend anging. „Wir achteten sehr genau darauf, dass das Tool auch einfach und praktisch zu handhaben ist“, betont Osterwalder. „Vor allem werden bei uns alle neuen Businessmodelle immer im Feld getestet, bevor sie an den Markt gehen. Dabei können wir jede Hypothese eines Businessmodells testen lassen.“ Denn ohne zuverlässige Tests wäre ein Businessmodel für Osterwalder nur ein verkürzter Businessplan oder einfach nur eine Ansammlung fantasievoller Ideen.
Markteinstiege absichern
So können Eigentümer von kleinen Startup-Unternehmen bis hin zu Manager von großen Unternehmen wie zum Beispiel Mastercard, GE und Nestlé das „Business Model Canvas“ für sich nutzen. Ein Bestandskunde von Osterwalder ist das Unternehmen W.L. Gore & Associates, das mit seinen Produkten rund um Polymer Polytetrafluorethylen (PTFE) weltweite Bekanntheit erlangte. „Jedes Jahr erarbeiten mehrere Kreativteams bei W.L. Gore Ideen für neue Businessmodelle“, so Osterwalder. „Mit unseren Testverfahren können wir jetzt schon im Voraus sagen, was am Markt funktionieren wird und was nicht.“
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