Abbau : Opel-Werk in Aspern beendet Motorenproduktion
Das Anfang der 1980er Jahre gegründete Opel-Werk in Wien Aspern, das 2017 mit dem Verkauf von Opel von einer General-Motors-Tochter zu einer Tochter der französischen Peugeot/Citroen-Gruppe (PSA) wurde, verliert den letzten Großauftrag von General Motors und damit die seit 1982 laufende Motorenfertigung. 200 bis 270 Jobs gehen dadurch verloren, schreibt die "Presse" unter Berufung auf die Firma. Mitte des Jahres werde die Motorenproduktion mit dem Ende des Großauftrags der früheren Konzernmutter für den europäischen Markt auslaufen, veröffentlicht die Zeitung online. Übrig bleibe die Herstellung eines Sechs-Gang-Getriebes für die PSA-Gruppe. Die Anzahl der Mitarbeiter sinke auf 600. Für die APA war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Die Geschichte des Opelwerks in Wien begann am 23. August 1979, als der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky und GM Austria-Generaldirektor Helmuth Schimpf einen Vertrag für die Errichtung eines Motorenwerkes unterzeichneten. Laut der Firmenchronik von Opel Wien waren damals Investitionen von 9,8 Mrd. Schilling vorgesehen - umgerechnet wären das heute 710 Mio. Euro. Bei der offiziellen Eröffnung am 15. Oktober 1982 standen bereits 1.600 Mitarbeiter an den Fließbändern. 1983 stieg die Jahresproduktion auf 230.000 Motoren und 250.000 Getriebe. 1995, am Höhepunkt der Produktion, arbeiteten in den Fabrikshallen in Wien-Aspern im Osten der Stadt an die 3.000 Menschen. Vor einem Jahr, im Februar 2019, waren noch 1.150 Arbeiter und rund 200 Angestellte beschäftigt. Damals gab es einen Abbau von 350 bis 400 Mitarbeitern, erstmals sank die Beschäftigung unter 1.000 Personen. Nun dürften davon 600 übrig bleiben.
Betriebsratsvorsitzende hofft auf neues Produkt
Die Arbeiterbetriebsratsvorsitzende bei Opel Wien, Renate Blauensteiner, hat sich über den weiteren Stellenabbau beim Autobauer in der Bundeshauptstadt nicht überrascht gezeigt. Dass der General-Motors-Auftrag zur Motorenproduktion mit Jahresmitte auslaufe komme nicht überraschend, sondern sei im Betrieb seit langem bekannt. Für die Betroffenen wurde ein Sozialplan mit Vorruhestand erarbeitet. „Wir haben schon seit Jahren gewusst, dass der Motor ausläuft", sagte Blauensteiner. Man habe auch ein neues Produkt bekommen, aber man brauche ein zusätzliches Produkt für die Fertigung, das den Jobabbau der 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abfedere. Derzeit schaue es leider nicht danach aus, aber "wir geben natürlich die Hoffnung nicht auf". (apa/red)