Das große Ranking 2013 : Österreichs Maschinenbau-Elite
„Dann schreiben’s was Schönes über uns.“ Andreas Pichler, Geschäftsführer der Alpine Metal Tech freut sich über den Titel „Factory Wachstumschampion 2013“. Mit einer Umsatzsteigerung von mehr als 60 Prozent sind die Regauer an absoluter Spitzenposition im Umsatzvergleich 2011/2012. Heiß glühende Stahlbrammen mitten im Produktionsablauf zu markieren, das ist das Spezialgebiet der Alpine Metal Tech. Die Firmengruppe besteht aus Numtec, Magnemag und Makra. Drei Namen, die vor allem international ein Begriff sind, denn das Unternehmen setzt auf Expansion in den Schlüsselmärkten. „Österreich wird die Firmenzentrale bleiben aber die Expansion muss angetrieben werden“, so Pichler über die weitere Wachstumsstrategie der Alpine Metal Tech. Der Champion will seine Präsenz vor allem in den Märkten China, Indien, Russland, Amerika sowie den Nahen Osten ausbauen. „Wir setzen auf Nähe zum Kunden und möchten deshalb dort eigene Tochterfirmen haben“, so Pichler. Für den europäischen Markt sieht der Geschäftsführer geringes Wachstum: „Da liegt der Fokus in der Maschinenwartung oder wenn notwendig im Umbau oder der Erneuerung von Maschinen.“
Auch die „Alles aus einer Hand“-Strategie scheint für die Regauer aufzugehen. „Wir haben früh gemerkt, dass es für Einzelmaschinen eine zu große Konkurrenz von Billiganbietern aus Asien, aber auch aus Europa gibt“, erklärt Andreas Pichler ein weiteres Erfolgsgeheimnis der Firmengruppe. „Daher haben wir uns auf Gesamtlösungen spezialisiert. Wir schnüren sozusagen große Pakete und bleiben dabei einziger und alleiniger Ansprechpartner für unsere Kunden.“ Für die Zukunft des Maschinenbaus sind für Pichler zwei Punkte von äußerster Wichtigkeit: „Die Kosten im Griff haben und sich gute Leute an Bord holen.“ Ersteres betrifft den weltweiten Einkauf und modulare und standardisierte Maschinen während Letzteres die Akquisitionsstrategie der Alpine Metal Tech betrifft, die vor allem durch die Übernahme der deutschen MAKRA zuletzt glänzte.
Lesen Sie weiter auf Seite 2: Kostwein: Das Kärnter Familienidyll.
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„Bestes Familienunternehmen 2012“ und „Fabrik 2012“ – Kostwein hat sich zum Ziel gesetzt jeden Tag ein bisschen besser zu werden und das mit Erfolg. Der Kärntner Familienbetrieb rückt vor auf Platz sechs und gehört somit zur absoluten Maschinenbau-Elite Österreichs. „Die Einbindung aller Mitarbeiter sichert unsere Wettbewerbsfähigkeit“, ist Hans Kostwein, Geschäftsführer der Kostwein Maschinenbau GmbH überzeugt.
Im Schnitt werden jährlich drei bis fünf Prozent des Umsatzes in die Modernisierung des Maschinenparks investiert. Dort fertigen auf mehr als 250 CNC-Maschinen Mitarbeiter Teile in kleinen und mittleren Losgrößen. Kostwein setzt auf langfristige Partnerschaften in Schlüsselindustrien des Maschinenbaus in Europa. „Wir möchten bestmöglicher Partner für unsere Kunden sein und liefern demnach nicht nur Technik“, so der Geschäftsführer. Als Kärntner Familienbetrieb mit sechs Standorten in Österreich, Kroatien und Indien produziert die Kostwein Gruppe Maschinen für internationale Weltmarktführer.
Lesen Sie weiter auf Seite 3: Engel - Der Rekordhalter.
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Engels Slogan „be the first“ stimmt. Die grünen Spritzgießmaschinen bleiben unangetasteter Platzhirsch im Factory Maschinenbauranking. Die Schwertberger sind einfach nicht zu bremsen. 2012 erwirtschaftete das Unternehmen einen neuen Umsatzrekord von 950 Millionen Euro, das sind 14 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Weltweit konnte Engel Marktanteile hinzugewinnen. Das Engagement in Asien hat hier wesentlich beigetragen, wobei das größte Umsatzanteil dabei aus China stammte. „Die Nachfrage nach europäischer Hochtechnologie ist ungebrochen. Wir gehen davon aus, unseren Umsatz in China weiter ausbauen zu können“, so Christian Pum, Geschäftsführer Vertrieb der Engel Holding.
Für Peter Neumann, CEO von Engel Holding, zählt die Nähe zum Kunden. „Unser Ziel ist es, führend im Schaffen von Kundennutzen zu sein und Nähe ist dafür der Schlüssel.“ Engel baut seine weltweiten Produktionskapazitäten , sowie die Vertriebs- und Servicestruktur kontinuierlich aus. „Es muss auf die spezifischen Anforderungen der einzelnen Ländermärkte und Zielbranchen eingegangen werden“, so der CEO. Die Säule die das enorme Wachstum trägt, sind vor allem energieoptimierte Maschinenkonzepte und integrierte , automatisierte Systemlösungen.
Neben Alpine Metal Tech und Engel weiß auch Christian Knill, Obmann des Fachverbands für Maschinen und Metallwaren, dass sich Österreichs Maschinenbauer in weiterer Entfernung umsehen. „Die Weiden in der näheren Umgebung sind abgegrast, daher schicken wir unsere Planwagen nun weiter aus“, erklärt der Obmann und Geschäftsführer der Rosendahl Austria. Der Maschinenbauer für die Batterieindustrie belegt mit 62 Millionen Euro Umsatz Platz 23 im diesjährigen Ranking. Die größten Sorgen bereitet Knill in seiner Position als FMMI-Obmann die schwierige Auftragslage in Europa. Erst kürzlich gingen die Aufträge in Italien, Österreichs sechstgrößtes Exportland in punkto Maschinenbau, um 14 Prozent zurück. Hingegen positiv stimmt die Branche, die Nachfrage aus den Vereinigten Staaten. Immerhin ist diese um knapp ein Viertel 2012 gestiegen.
Lesen Sie weiter auf Seite 4: Trumpfs Erfolgsgeheimnis.
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Von schwieriger Auftragslage in Europa, wie es der FMMI prognostiziert, weiß Armin Rau, Geschäftsführer bei Trumpf nichts. „Es gibt seit zwei Jahren eine stabile Seitwärtsbewegung ja, aber keine schwierige Auftragslage“, erklärt Rau die allgemeine Situation. Der Maschinenbauer spricht sogar von einer positiven Konjunktur für das vierte Quartal. Eine einfache Gleichung katapultiert Trumpf Maschinen dieses Jahr auf Platz Zwei des Factory-Rankings. „Innovation gepaart mit leistungsfähiger Produktion ist unsere Erfolgsgleichung“, erklärt Rau. „Wir investieren jedes Jahr acht bis zehn Prozent unseres Umsatzes in unsere Entwicklungsabteilung“, so Rau über die Produktion bei Trumpf.
Besonders stolz macht ihn die revolutionäre Highspeed-Biegezelle "TruBend Cell 7000". Bei der vollautomatischen Zelle zum Biegen von Kleinteilen aus Stahlblech handelt es sich um das weltweit schnellste System, das auch kleine Stückzahlen äußerst wirtschaftlich produzieren kann.. „Damit holten wir den Staatspreis Innovation 2012 zu uns ins Haus“, freut sich Rau. Im Moment investiert der Maschinenbauer über 30 Millionen Euro in den Standort Österreich. Dabei entstehen zwei neue Produktionshallen, die das Entwicklungsvolumen bei Trumpf verdoppeln. Als es im Interview um die zukünftigen Schwerpunkte bei Trumpf Maschinen Austria geht, weckt Rau die Neugier von Factory und sagt „Warten wir mal die Fertigstellung der neuen Produktionshallen ab. Dann können wir ja nochmal reden.“
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