TU Wien : Navigation: Virtueller Wegweiser für Gebäude entwickelt

Der „Personal Indoor Assistant“, entwickelt von der Technischen Universität Wien und dem Startup-Unternehmen „Insider Navigation“, macht es einfacher, den richtigen Weg zu finden. Man muss nur die entsprechende App am Smartphone starten, die Software erkennt dann im Kamerabild anhand der Gebäudestruktur millimetergenau den Standort und kann direkt ins Live-Bild die passenden Wegweiser einblenden.
Bilderkennung in Echtzeit.
„Viele Navigations-Systeme verwenden GPS- oder WLAN-Daten“, sagt Hannes Kaufmann, Leiter des Teams für interaktive Mediensysteme an der Technischen Universität Wien. „Unser Ansatz ist ganz anders: Das Bild wird automatisch nach charakteristischen Punkten durchsucht und mit einer gespeicherten Karte des Gebäudes verglichen“, erklärt Kaufmann. Dadurch kann man die Position viel genauer bestimmen, eine Präzision im Millimeterbereich ist möglich. Gleichzeitig lässt sich auch leicht ausrechnen, in welche Richtung die Kamera gerade blickt. Dadurch können Wegweiser und wichtige Informationen direkt ins Bild eingefügt werden. Man läuft durch den Flughafen und sieht auf dem Handy das Echtzeit-Bild der Umgebung, angereichert um hilfreiche digitale Zusatzinformation, die man gerade braucht. Man spricht von „Augmented Reality“.
Erfolgreiche Tests am Flughafen Wien-Schwechat.
Am Flughafen Wien-Schwechat wurde der „Personal Indoor Assistant“ bereits erfolgreich getestet. Das mobile Tracking-System von der Technischen Universität Wien und Insider Navigation blendet nicht nur Hinweispfeile an, um den richtigen Weg anzuzeigen. Es liefert auch nützliche Zusatzinformation. Um in einem belebten Raum zu funktionieren, der sich im Lauf der Zeit auch immer wieder verändert, muss das Ortserkennungssystem sehr flexibel sein. Es wurde daher ein Algorithmus entwickelt, der die Umgebung auch dann zuverlässig erkennt, wenn das aktuelle Bild nur teilweise mit den gespeicherten Daten übereinstimmt.
Zusätzliche Ideen.
Am Gebäude selbst sind keine Änderungen nötig. Das System funktioniert ohne GPS und zusätzliche Hardware. Betreiber von Flughäfen und ähnlichen Einrichtungen könnten die Technologie in ihre bestehenden Apps integrieren, damit wäre sie für User kostenlos. Clemens Kirner, Gründer und CEO von Insider Navigation, hat zusätzlich zu Indoor Navigation auch noch weitere Ideen: „Augmented Reality bietet für Betreiber und Mieter auch ganz neue Marketing- und Service Möglichkeiten. Man kann abhängig vom Aufehaltsort personalisiert Information einblenden – virtuelle Werbeplakate, 3D-Objekte und sogar Videos.“