Melkus: Die Fertigungsprozesse werden so flexibel werden, dass die Arbeitsplätze in der Fertigung keine fixe Zuordnung zu einzelnen Produkten haben. Dadurch lassen sich die Ressourcen flexibel auf die tatsächlichen Aufträge zuordnen.
Braucht es in den Fabriken der Zukunft dank Ihrer Fahrzeuge weniger Menschen für manuelle Tätigkeiten?
Melkus: Unsere Fahrzeuge haben keinesfalls das Ziel manuelle Tätigkeiten in den Fabriken abzuschaffen. Die Auswirkung der Automatisierung des Materialtransports für die Mitarbeiter soll in erster Linie dafür da sein, dass diese sich auf ihre eigentliche Tätigkeit konzentrieren können und somit dazu beitragen, hohe reproduzierbare Qualität des Endproduktes auch bei kleinen Losgrößen sicher zu stellen.
Welche konkreten Einsparungen betrieblicher Art lassen sich mit Ihren Transportfahrzeugen erzielen?
Melkus: Das höchste Potential sehen wir darin, dass durch die flexiblen feingranularen Transporte wertvolle Produktionsfläche frei wird, die derzeit als Lager verwendet wird. Durch die Möglichkeit Produkte und Materialien hochflexibel durch die Produktion zu führen, lassen sich die Durchlaufzeiten erheblich verkürzen. Unterm Strich kommt für den Anwender auf jeden Fall ein Kostenvorteil heraus, wobei der Nutzen der Materialbereitstellung „Just in Time“ am richtigen Fertigungsort noch nicht einmal bewertbar ist. Wir wollen europäische Fertigungsbetriebe dabei unterstützen, ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit absichern zu können.
Mit welcher Strategie wollen Sie angesichts der doch großen Konkurrenz in Ihrem Umfeld erfolgreich sein?
Melkus: Die direkte Konkurrenz ist im Moment noch gar nicht so groß. Wir kennen die Anforderungen unserer Zielkunden sehr genau und haben dazu die passende Lösung entwickelt. Mit Agumos Q 40 wird der Einstieg in den automatisierten Transport von Euroboxen für den Nutzer sehr einfach gemacht, und das System ist nach oben praktisch unbegrenzt skalierbar.
Gibt es unter den Anbietern von Intralogistik-Lösungen einen Verdrängungswettbewerb oder wird der Kuchen von Kunden, die Intralogistik-Lösungen nachfragen immer größer, sodass auch auf Sie ein schönes großes Stück wartet?
Melkus: Ich bin bisher noch nie auf eine Anwendung gestoßen, wo es darum ging, einen Mitbewerber zu verdrängen.
Was sind die Innovationstreiber in der Intralogistik? (Kosten, Wettbewerbsvorteil der Nutzer)?
Melkus: Da wir unseren Fokus auf produzierende Betriebe richten ist das Ziel für uns ganz klar, dass wir diese bei der realen Umsetzung von Industrie 4.0 unterstützen wollen. Dazu ist es notwendig, den Fertigungsprozess so zu optimieren, dass es möglich ist, in einer Serienfertigung Produkte herzustellen, in denen jedes individuelle Merkmale hat. Das ist ohne die flexible Zuführung der Materialien gar nicht möglich.