Corona-Krise : Maschinenexporte leiden spürbar unter der Corona-Pandemie
Die Maschinenexporte aus Deutschland werden immer stärker von der Corona-Pandemie in Mitleidenschaft gezogen. Im ersten Quartal 2020 gingen sie im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent auf 41,9 Milliarden Euro zurück. Während sie im Januar und im Februar ihren Vorjahreswert lediglich um 3,9 beziehungsweise 4,4 Prozent verfehlt hatten, sanken sie im März um 11 Prozent. „In den ersten beiden Monaten dieses Jahres dürften sich die Auswirkungen der Corona-Krise mit Ausnahme der Ausfuhren nach China kaum in den Exportzahlen niedergeschlagen haben. Das hat sich im März schlagartig geändert“, sagt VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann.
In den ersten drei Monaten dieses Jahres lagen die Maschinenexporte aus Deutschland in die EU-27 um 8,5 Prozent unter ihrem Vorjahresniveau. Das Exportgeschäft mit den vom Corona-Virus stark gebeutelten Ländern wie Frankreich (minus 14,8 Prozent), Italien (minus 16,1 Prozent) und Spanien (minus 13,9 Prozent) enttäuschte in diesem Zeitraum besonders. Auch hier war der Rückgang im Januar und Februar noch recht moderat. Doch im März sind die deutschen Maschinenausfuhren nach Spanien, Italien und Frankreich um 25 bis 33 Prozent im Vorjahresvergleich gefallen. Knapp 15 Prozent aller deutscher Maschinenexporte gehen allein in diese drei Länder.
Kleiner Lichtblick Polen
„Die Exportrückgänge in die EU-Partnerländer könnten in den kommenden Berichtsmonaten zweistellig ausfallen, denn bereits im März verzeichneten die deutschen Maschinenbauer ein Minus von mehr als 21 Prozent beim Export in die EU“, berichtet Wortmann. Mit einem Wachstum von mehr als 8 Prozent im ersten Quartal 2020 stellen sich allerdings die deutschen Maschinenexporte nach Polen momentan noch gegen den Trend. Das osteuropäische Land hat sich in der Rangliste damit an Österreich, den Niederlanden und Italien vorbeigeschoben und belegt nun Platz 4 der wichtigsten Zielländer für Maschinenexporte aus Deutschland. Doch auch bei den Lieferungen nach Polen lag das März-Ergebnis zweistellig im Minus (minus 14,2 Prozent).
Exporterwartungen für China und USA unterschiedlich
Die beiden wichtigsten Einzelmärkte für die deutschen Maschinenexporteure, die Vereinigten Staaten und China, waren im ersten Quartal unterschiedlich stark von der Corona-Ausbreitung betroffen. Die Vereinigten Staaten konnten von Januar bis März ihren hohen Vorjahreswert sogar nochmals leicht um 0,5 Prozent steigern. „Hier spielt sicher eine Rolle, dass Präsident Trump erst am 13. März den nationalen Notstand ausgerufen hat“, analysiert VDMA-Konjunkturexperte Wortmann. Das China-Geschäft nahm hingegen im ersten Quartal um 8,9 Prozent ab. Allerdings wurde das Vorjahresniveau im März mit einem Rückgang von 1,1 Prozent nur noch knapp verfehlt. „Für die Zukunft rechnen wir auf den beiden größten Exportmärkten des Maschinenbaus mit einer gegenläufigen Entwicklung. Wir sehen leichte Entspannungstendenzen bei den Maschinenexporten nach China. Im Gegenzug hat sich das bis zum März noch positive Bild in den USA bereits deutlich eingetrübt. Auch aus unserer aktuellen Corona-Blitzumfrage geht hervor, dass die Nachfrage aus den USA abnehmen dürfte“, resümiert Wortmann.