Forschung : Maschinelles Lernen gemeinsam erforschen
Die fortschreitende Digitalisierung beziehungsweise Technisierung unseres Alltags ist eine Herausforderung, der sich Wissenschaftler*innen der TU Wien gemeinsam mit Forscher*innen des IARAI stellen. Während die Kooperation TU Wien-seitig am Fachbereich für High Performance Computing verankert ist, bringt das Institute of Advanced Research in Artificial Intelligence (IARAI) mit Standorten in Wien, Linz und Zürich komplementäres Know-how über Künstliche Intelligenz in die Kooperation ein.
Langfristige Zusammenarbeit geplant
Auf den ersten Blick scheinen die Partner recht unterschiedlich: Während das IARAI über umfangreiches Hintergrundwissen im Bereich des maschinellen Lernens verfügt, hat die TU Wien weitreichende Erfahrungen im Betrieb derartiger Systeme und verfügt über technisches Know-how. Gerade durch diese unterschiedlichen Ausgangslagen und Arbeitsumgebungen kann es aber zu einer spannenden und erfolgreichen Zusammenarbeit kommen, sind sich die Forscher*innen einig.
Sobald die Infrastruktur steht, wird das Forschungsteam erste Experimente durchführen, unter anderem mit Hochleistungs-Netzwerken, schnellen Storage-Anbindungen und diversen Software-Stacks. Neben der technischen Umsetzung sei aber vor allem die innere Einstellung entscheidend: „Ein wichtiger Aspekt in dieser frühen Phase ist, für neue Ideen und innovative Ansätze offen zu sein“, so Michael Kopp, Gründungsdirektor bei IARAI. Um die Verbindung von TU Wien und IARAI weiter zu festigen, wird nicht nur modernste Hardware an der TU Wien etabliert, auch ein reger Austausch von technischen Expert*innen des IARAI und der TU Wien wird eingerichtet.
Die technischen Herausforderungen
„In der ersten Phase geht es darum, dass wir das vorhandene Wissen austauschen und vom Know-how des jeweils anderen profitieren“, sagt David P. Kreil, Gründungsdirektor bei IARAI. Weiters sollen bestehende Ressourcen durch die Kooperation nicht nur effizienter genutzt werden, auch wird neue Hardware im dataLAB der TU Wien installiert. Zu dieser modernen Ausstattung gehören neueste GPU-Systeme der Firma NVIDIA (A100 GPUs)) verbunden mit einem Hochgeschwindigkeits-Netzwerk (intern 4.800 Gbit/s, extern 200 Gbit/s) sowie ein hoch performantes Storage-System im dataLAB. Obwohl solche GPU-basierten Systeme eine große Herausforderung bei der Entwicklung hochkomplexer Systeme darstellen, werden sie derzeit sehr gerne für KI-Systeme verwendet. Daher sollen im Rahmen der Kooperation auch alternative, nicht auf GPU basierende KI-Systeme untersucht und evaluiert werden.
„Im Rahmen der Zusammenarbeit möchten wir primär grundlegende (IT) Prozesse verstehen und optimieren“, so Bernd Logar, CIO der TU Wien. „Derzeit sind die Entscheidungen von KIs nur schwer nachvollzieh- und überprüfbar – nicht nur für die Nutzer*innen, sondern auch für die Entwickler*innen der KIs selbst“. Für die gesellschaftliche Akzeptanz von KIs ist dies Verständnis aber dringend erforderlich.