RFID : Lokal(isierungs) Helden

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An der Technischen Universität Wien wurde jetzt eine Methode entwickelt, die RFID-Tags nicht nur zu erkennen sondern auch zu lokalisieren. Die Tags empfangen von einem Lesegerät ein hochfrequentes elektromagnetisches Signal, das bestimmte Befehle enthält. Dieses Signal wird vom RFID-Tag in veränderter Form reflektiert und als passende Antwort an das Lesegerät zurückgeschickt. Die nötige Energie dafür wird direkt aus dem elektromagnetischen Signal des Lesegerätes geholt, eine eigene Batterie braucht ein RFID-Tag nicht. Anders als beim Barcode-Scannen ist auch nicht unbedingt ein direkter Sichtkontakt zwischen Lesegerät und RFID-Tag nötig. Bisher war es kaum möglich, die genaue Position eines RFID-Tags zu bestimmen.

Man kann die Zeit zwischen Aussenden des Signals und Ankunft des zurückgeschickten Signals zwar messen, doch weder das Signal noch die RFID-Tags sind auf eine solche Messung ausgelegt, daher war die Genauigkeit dieser Methode bisher so ungenau. Bei der jetzigen Erfindung wird das gewöhnliche Funksignal des Lesegerätes mit einem zusätzlichen Lokalisierungssignal überlagert, das sich periodisch wiederholt. Jedem einzelnen Bit des eigentlichen Funksignals wird ein längeres Bitmuster des Lokalisierungssignals beigefügt. Dieses Lokalisierungssignal ist so schwach, dass es vom RFID-Tag unerkannt bleibt und seine Antwort auf das eigentliche Funksignal nicht beeinflusst. Allerdings werden Teile des Lokalisierungssignals trotzdem vom RFID-Tag reflektiert.

Durch ein kluges Aufaddieren der zeitlich wiederkehrenden Signale kann diese schwache Antwort im Lesegerät von zufälligem Rauschen zuverlässig unterschieden werden. Die Erfindung wurde bereits patentiert und vom österreichischen Patentamt als eine der zehn besten Erfindungen dieses Jahres ausgezeichnet.