Nimbusec : Linzer Start-up macht Webseiten sicher

„Sie brauchen einen Feuermelder.“ Martin Leonhartsberger weiß warum brennhemmendes Material allein nicht genügt. „Kaum ein Unternehmen kann sich der Tatsache entziehen, dass Webseiten laufend gehackt und Daten gestohlen werden“, warnt der Geschäftsführer von Cumulo Information System Security, ein Linzer Hightech-Start-Up, das sich auf den Schutz von Webseiten spezialisiert hat. Neue Firewall-Technologien und zusätzliche Filtersoftware sollen dies verhindern, reichen aber nicht aus. „Wie eben auch brennhemmendes Material allein nicht ausreicht“, so Leonhartsberger. Oft bleiben Hacker für Monate unentdeckt und bedienen sich nach Herzenslust an Webinhalten und geschützten Daten. Wie auch der Verizon Data Breach Report 2014 bestätigt: „Mehr als 50 Prozent der Unternehmen benötigten Monate um eine Manipulation der Webseite zu entdecken“, so Leonhartsberger. Ein Umstand, der für die über 600 Pfarr-Webseiten der Diözese Linz ein Supergau wäre. Des Klerus kluger Zug: Ein Webseitenwächter namens Nimbusec. Noch bevor Imageschaden entsteht.
Als IT-Mitarbeiter und danach als selbstständiger Unternehmer stand Martin Leonhartsberger regelmäßig vor der Herausforderung gehackter Unternehmenswebseiten. „Ich suchte nach einer Möglichkeit um eine manipulierte Webseiten automatisch zu detektieren.“, so Leonhartsberger. Doch ein solches Monitoring Tool gab es nicht. Sein logischer Schluss: "Wir entwickeln das selber." Zusammen mit Christian Baumgartner, Katharina Schirl und Christof Horschitz ging es im September 2012 schließlich ans Eingemachte. Das Gründerquartett stand dabei vor der großen Herausforderung gegen Malware, Defacements und Blacklisting-Einträge eine komplette Lösung zu entwickeln. „Durch zahlreiche Pilotprojekte, sowie Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen wurde nimbusec zu dem Produkt, was es heute ist“, freut sich Leonhartsberger. „Eine erfolgreiche Lösung im Security-Monitoring von Webseiten.“ Mit von der Partie war auch Hightech-Inkubator tech2b, der das junge Start-Up bei der Gründung tatkräftig unterstützt hat und mit wertvollen Kontakten das Sprungbrett in die Unabhängigkeit legte. SMS: Sie wurden gehackt.
Mit nimbusec werden Unternehmen frühzeitig über einen gehackten und manipulierten Webauftritt informiert. „Noch bevor die Unternehmenskunden es merken und ein Image- oder materieller Schaden entsteht“, versichert der Jungunternehmer der mittlerweile zwölf Mitarbeiter beschäftigt. Nimbusec wird als SaaS (Software as a Service) im Abonnement angeboten. Die Lizenzierung erfolgt je gescannter Domain. Werden potenzielle Manipulationen gefunden, informiert das Nachrichtencenter in Echtzeit via Mail oder SMS. Einzigartig ist auch die Erkennung von Verunstaltungen. „Fortschrittliche Algorithmen zerlegen die Webseiten in Design und Inhalt und erkennen zuverlässig, welcher Inhalt böswillig manipuliert und welcher vom Eigentümer selbst verändert wurde“, so Leonhartsberger. Erst seit April gibt es nimbusec am Markt und schon jetzt vertrauen über 700 Unternehmen dem Webseitenwächter. Die oberösterreichische Kirche ist bereits überzeugt: “Nimbusec hilft unserer IT Probleme mit Webseiten rasch zu erkennen und zu beseitigen“, so Severin Kierlinger-Seiberl, Projektleiter Digitale Kommunikation der Diözese Linz. Über 70 Prozent an Supportaufwand hat sich in diesem Bereich verringert.