Förderanlagen : Lenze Motor: Raffiniert einfach

„Das sind Herausforderungen, die kaum oder nur mit erhöhtem Investment zu lösen sind.“ Joachim Hanke kennt die Probleme moderner Förderanlagen. „Die beliebtesten Antriebslösungen sind bis heute Motoren direkt am Netz oder mit Sanftanlauf.“ Der Leiter Branchenmanagement Intralogistik bei Lenze weiß aber auch, dass diese Antriebslösungen für eine moderne Förderanlage längst nicht mehr optimal sind. „Variantenreduzierung, Energieeffizienz oder prozessbedingte Start/Stopp Rampen können zu Schwierigkeiten im Prozessablauf führen“, warnt er. Doch würde Hanke nicht über diese Problemen sprechen, wenn er nicht auch eine Lösung parat hätte: der Lenze Smart Motor. Herausforderung Drehzahl.
Förderanlagen werden im Betrieb mit konstanter Fördergeschwindigkeit gefahren. Jedoch ist jeder Kundenauftrag verschieden und erfordert angepasste Drehzahlen. Die Folge: eine enorme Variantenvielfalt von Getriebeübersetzungen. Das bedeutet für das Unternehmen zusätzliche Kosten durch Vorhaltung der unterschiedlichen Antriebslösungen. Eine Standardisierung ist nur zum Teil umsetzbar. Der Lenze Smart Motor wird auf die benötigte Drehzahl eingestellt und kann zur Prozessanpassung auch während der Inbetriebnahme auf eine konstante Drehzahl geändert werden. Das spart nicht nur unterschiedliche Getriebeübersetzungen sondern reduziert auch den Engineering-Aufwand.
Herausforderung Anlaufmoment.
Hanke kennt eine weitere Herausforderung: „Förderanlagen benötigen ein hohes Anlaufmoment bei einem nur geringen Dauermoment. „Demzufolge müssen Antriebe auf das Anlaufmoment ausgelegt werden“, erklärt er weiter. Die Folge: ein zu großer Motor (Bauraum) und ein ungünstiger Wirkungsgrad im Dauerbetrieb (Energiebilanz). Demgegenüber haben die Ingenieure von Lenze bei ihrem Smart Motor auf eine kurzzeitige Überlastfähigkeit von Faktor 4 gesetzt und gewährleisten so den nötigten Anlaufmoment. Damit liegt der Lenze Smart Motor mit seinem Nennmoment sehr nah am benötigten Prozessmoment für den Dauerbetrieb. Smartphone-Bedienung.
„Ein weiterer Clou ist das Einstellen selbst“, erklärt Hanke weiter, „denn das funktioniert sowohl berührungslos und ohne Adressierung als auch spannungslos.“ Lenze nutzt für das Parametrieren die NFC-Technologie. In Verbindung mit einer Smartphone-App können die Motoren ganz einfach für ihre Aufgabe vorbereitet werden, ohne dass Spannung angelegt sein muss. „Mit dieser App können gleich nach dem Auspacken auf der Werkbank oder direkt in der Anlage die gewünschten Drehzahlen und Rampen eingestellt werden“, so Hanke.
Lenze ist es mit seinem neuen Motor gelungen, eine der größten Herausforderungen im Maschinenbau für den Materialfluss zu lösen. Zum ersten Mal stehen maximale Standardisierung und hohe Energieeffizienz im Gleichklang.
Das Innenleben des pfiffigen Motors ist allerdings ein gut gehütetes Geheimnis. Nur soviel verrät Hanke: “Der Kern der Innovation liegt vornehmlich in einem Stück Intelligenz, das Lenze in den Klemmenkasten der Drehstrommotoren integriert hat.“ Bei der Konstruktion wurde darauf geachtet, dass die Baugrößenvorteile kleinerer Motoren nicht von einem überdimensionierten Klemmenkasten geschmälert werden. „Das Umrüsten bestehender Anlagen fällt dadurch leicht, weil keine konstruktiven Hemmnisse zu erwarten sind“, so Hanke.