Rubel-Opfer : Ingenia mit zehn Millionen Euro in Konkurs
Seit Februar hingen erste Gerüchte in Luft, dass bei dem Linzer Anlagenbauer Ingenia nicht alles in trockenen Tüchern sei. Was Insider damals schon prognostizierten, trat Ende Juli in Kraft. Am Landesgericht Linz ist für die Ingenia das Konkursverfahren eröffnet worden. Mit 10 Millionen Euro Schulden schlittert der Anlagenbauer in den Konkurs. Zum Verhängnis wurden Russland-Deals.
Russland wurde zum Verhängnis
Eine Weiterführung des Kran- und Fördertechnik-Unternehmens ist laut Kreditverbänden nicht geplant. 3,5 Mio. Euro Aktiva stehen 9,9 Mio. Passiva gegenüber. Die Ingenia hat Kräne, Spezialkräne und Feuerverzinkereien hergestellt. Die Unternehmensstrategie war auf den Absatz von Großanlagen ausgerichtet. Kernkompetenz waren die Steuerung und die logistischen Fördertechnik einer Industrieanlage. Erst im August 2015 freute sich der Linzer Anlagenbauer über einen Megadeal in Russland. Genau dieser könnte unter anderem zum Verhängnis geworden sein. Probleme bei größeren Projekten in Russland haben jetzt zum Konkurs geführt, dabei ging es um mehrere Millionen Euro.
Projekte nicht planmäßig umgesetzt
Das Problem lag vor allem im seit einigen Jahren steigenden Wechselkurses von Euro zu Rubel, hieß es. Dadurch wurde es für russische Investoren immer teurer, an einen europäischen Exporteur in Euro zu bezahlen. Einige Projekte konnten nicht planmäßig umgesetzt werden und zehrten letztlich die Liquiditätsreserven der Ingenia auf. Gespräche mit einem Investor bezüglich einer Übernahme sind gescheitert. Das Unternehmen wird geschlossen. (apa/red)