Konferenz : i-Know: Big Data als Erfolgsfaktor für Unternehmen

i-Know 2016 Graz
© Know-Center

Im Zentrum der Diskussion der international renommierten Experten aus mehr als 30 Nationen standen von 18. bis 19. Oktober erfolgreiche Praxisanwendungen, die aufzeigten wie datengetriebene Anwendungen

für Unternehmen zum Erfolgsfaktor werden.

Industrie 4.0, Big Data und Datensicherheit – 3 Begriffe, die für Nicht-Experten kaum greifbar sind. Sie schweben sozusagen in der all gegenwärtigen Cloud über unseren Köpfen. Doch formt und verändert die Digitalisierung alle Aspekte des Lebens. Wie man vor allem Big Data gewinnbringend in das eigene Unternehmen und somit ins eigene Leben künftig einbringen kann, damit beschäftigte sich die i-Know bei ihrer 16. Auflage im Messe Congress Graz mit rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus aller Welt. Stefanie Lindtstaedt, Geschäftsführerin des Know-Center: „Die Konferenz i-Know hat wieder klar gezeigt, dass Graz in Sachen Big Data europaweit in der ersten Liga mitspielt. Davon profitiert die regionale Wirtschaft stark, weil sie das erforderliche Know-how für das Nutzen von Big Data als Wirtschaftsfaktor mit dem Know-Center direkt vor der Haustüre hat.“

„Die besten Köpfe von 60 renommierten Unternehmen und Institutionen aus 30 Nationen diskutierten auf Einladung des Know-Centers bei der i-Know Lösungen für eine Data-driven Future“, verweist iKnow Konferenzleiterin Nina Simon auf internationale Keynote-Speaker globaler Player wie Google, IBM, Walt Disney oder Lufthansa sowie Start-ups, die Einblick in erfolgreiche Praxisbeispiele und ihre tägliche Arbeit mit riesigen Datenmengen gaben.

Big-Data-Initiative der EU

Von Seiten der Europäischen Kommission war Martà Nagy-Rothengass (Head of Unit “Data Policy and Innovation’ in DG CONNECT”) zu Gast und gab Einblick in die Bestrebungen der EU, die richtigen Rahmenbedingungen für datengetriebene Geschäftsmodelle zu gewährleisten. „Es geht darum, die EU im Bereich Big Data konkurrenzfähiger zu machen, die digitale Transformation der Wirtschaft zu fördern und mithilfe von Big Data Lösungen zu finden, von denen die gesamte Gesellschaft profitiert“, verweist die EU-Vertreterin auf Potenziale für das Gesundheitssystem oder den Klimaschutz.

Netzwerk Forschungseinrichtungen

Stefanie Lindstaedt vom Know-Center und Volker Markl von der Technischen Universität Berlin präsentierten das neue Netzwerk von 55 europäischen Forschungs- und Kompetenzzentren im Bereich Big Data, die gemeinsam die Forschung vorantreiben und Synergien nutzen wollen (siehe dazu www.i-know.tugraz.at/european-network).

Anwendung in der Praxis

Nuria Oliver, die in ihrer Keynote über „Big Data Trends“ Auskunft gab, hat für die spanische Telefonica mit „Borapp“ eine Applikation entwickelt, die anhand der Art und Weise wie Menschen ihre Handys nutzen Langeweile bei den Nutzern erkennen kann. Andreas Ribbrock zeigte, wie Lufthansa mit dem Spin-off #ZeroG durch die sinnvolle Nutzung von Big-Data-Lösungen den Kostendruck in der Luftfahrt entgegenzuwirken versucht.

Elena Alfaro entwickelt als Chief Executive Officer von BBVA Data & Analytics, einem Spin-off der spanischen BBVA-Bank neue Finanzprodukte, die auf Big Data aufbauen. „Wir entwickeln zum Beispiel Produkte, die den Kunden helfen, ihre Finanzen besser zu verstehen. Die Personalisierung der Kundenerfahrung ist hier von entscheidender Bedeutung.“

Neue Arbeitsfelder entstehen

Wolfgang Zitz, Werksleiter von Magna Steyr in Graz, der mit seinem Team im Puch-Werk aktuell eine Smart Factory implementiert, gab einen Einblick in welchem Ausmaß Industrie 4.0 und Big Data die Arbeitswelten seiner Mitarbeiter verändert. „Einerseits entstehen neue Arbeitsfelder und bereits bestehende Fachrichtungen wie Mechatronik und Informatik werden eine noch wichtigere Rolle spielen. Viele weitere Berufe erfordern eine Anreicherung des aktuellen Ausbildungsumfanges um die Schwerpunkte der Smart Factory. Trotz dieser allumfassenden Neuerungen, welche die Digitalisierung mit sich bringt, mahnt Zitz in Bezug auf Industrie 4.0 zur Ruhe, denn „wir implementieren bereits seit Jahren Lösungen, die heute unter den Begriff Industrie 4.0 fallen.“

Mangel an qualifizierten Data Scientists

Volker Markl von der Technischen Universität Berlin sprach die aktuell größte Herausforderung von Unternehmen in Bezug auf Big Data an: „Diese liegt sicherlich im akuten Mangel qualifizierter Data Scientists auf breiter Ebene, die auch mittelfristig nicht zu beheben sein wird.“ Auch deswegen sei es für Unternehmen essenziell, „sich auf ein bis zwei vielversprechende Datenanalyseprojekte zu konzentrieren.“