SCHUTZGASE : Gas? Ja bitte!

Beim Schutzgasschweißen von un- und niedriglegierten Stählen sind Schweißschutzgase mit niedrigem Aktivgasanteil im Vormarsch. Intelligente Prozesssteuerungen der Schweißmaschinen, die auf ihre Anforderungen maßgeschneidert sind, erlauben den Einsatz solcher Gase. Diese etablieren sich durch reduzierte Spritzerbildung und minimale Nacharbeit mehr und mehr. Im Bereich der hochlegierten Stähle fassen immer häufiger 3-Komponentengase Fuß. Durch die Kombination von Argon, Helium und Kohlendioxid oder Sauerstoff kommen jeweils die positiven Eigenschaften der einzelnen Gase zur Geltung.
Gas aus Luft.
Air Liquide hat mit der Arcal-Produktlinie für jeden Werkstoff das passende Schutzgas im Angebot. Ein Beispiel ist Arcal 121, ein Schutzgas zum MAG-Schweißen von Chrom-Nickel-Stählen. Speziell auch für Schwarz-Weiß-Mischverbindungen entwickelt, zeichnet sich dieses Mischgas mit einem niedrigen Aktivgasanteil durch sehr gute Einbrandleistung bei geringster Spritzerbildung aus. Die Arcal-Schweißschutzgase sind zusätzlich mit dem Ventilsystemen Smartop und Altop von Air Liquide ausgestattet. Dabei handelt es sich um Optimierungseinrichtungen hinsichtlich einfacher Anwendung, bestmöglicher Sicherheit und Effizienzsteigerung. Air Liquide versorgt mit über 43.000 Mitarbeitern weltweit mehr als eine Million Kunden mit Gasen.
„Aus der Luft gewonnene Gase wie Sauerstoff, Stickstoff und Edelgase aber auch Wasserstoff, Kohlendioxid und Azetylen stehen seit der Gründung des Konzerns im Jahr 1902 im Zentrum der Aktivitäten des erfolgreichen Unternehmens“ lässt Harald Scharner, Application Engineer Welding and Cutting BDC bei Air Liquide Austria, wissen. Hier bietet man kundenspezifische Lösungen sowie ein umfassendes Dienstleistungspaket für Industrie, Forschung und Entwicklung an. Die Produkte stehen dem Handwerker vor Ort gleichermaßen zur Verfügung wie multinationalen Konzernen. Engineering, Projektmanagement und Consulting werden gepflogen.
Außerdem Richtet man bei Air Liquide das Augenmerk auf Installation, Wartung und Zustellung. Österreichweit ist man bei Air Liquide an insgesamt neun Standorten tätig. Diese werden durch über 60 Vertriebspartner in allen Bundesländern unterstützt.
Lindoflamm und Gasverbrauch.
Auf der Fachausstellung DVS-Expo stellte Linde aktuelle Produkte zu Thema Schweißprozessgas für besondere Anwendungen vor. Speziell zum Laserschweißen von hoch legiertem Stahl mit Aktivgas hat Linde Lasgon H entwickelt.
Mit dem Spezialgas lassen sich im Vergleich zu reinen Edelgasen Schweißgeschwindigkeit und Produktivität erhöhen. Ein weiterer Punkt: Oxidationsprozesse der Schweißnähte und die Entstehung von Anlauffarben werden deutlich reduziert oder ganz verhindert. Im Bereich Lichtbogenschweißen setzt Linde mit Cronigon N10 den Schwerpunkt auf niedrigenergetische Schweißprozesse beim Verarbeiten von Nickelbasislegierungen. Das patentierte Mehrkomponentengas bietet durch seinen geringen CO2-Anteil von 0,05 Prozent ein sehr stabiles Lichtbogenverhalten und damit eine hohe Prozesssicherheit. Bei erhöhter Schweißgeschwindigkeit und Wirtschaftlichkeit bleiben die besonderen Werkstoffeigenschaften erhalten.
Die Leistungsfähigkeit bei speziellen Fertigungsverfahren zeigen die Acetylen-Sonderbrenner, die Linde unter dem Markennamen Lindoflamm anbietet. Sie sind jeweils auf die Aufgabenstellung zugeschnitten und bieten damit entscheidende Vorteile: Sie gewährleisten beispielsweise einen gleichmäßigen und schonenden Wärmeeintrag bei hoher Wärmeleistung und garantieren einen wirtschaftlichen Gasverbrauch.
Die Linde Group ist ein Unternehmen mit Spezialgebiet Gase und Engineering, das mit rund 49.000 Mitarbeitern in mehr als 100 Ländern vertreten ist und im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von 13 Milliarden Euro erzielt hat. Die Strategie von Linde basiert auf ertragsorientiertem, nachhaltigem Wachstum. Der gezielte Ausbau des internationalen Geschäfts mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen steht dabei laut Konzernaussagen im Mittelpunkt. Demnach kreiert Linde Technologien und Produkte, die Kundennutzen mit einem Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung verbinden. Das Sortiment reicht vom Spezialgas zum Laserschweißen von Edelstahlkomponenten bis zum Flammspritzen für die Oberflächenbeschichtung. Begleitende Verfahren und vielfältige kundenfreundliche Serviceleistungen runden das Portfolio des Komplettanbieters ab.
Linde erweitert übrigens auch das Angebot sogar für Aus- und Weiterbildung in gasbasierter Fügetechnik: An seinem Hamburger Ausbildungszentrum hat das Unternehmen jetzt eine zertifizierende Bildungseinrichtung zum Flammrichten gegründet.