Fronius : Fronius-Batterieladetechnik bei Quehenberger Logistics

Zahnbürsten, Gummibärchen, T-Shirts, Autoreifen und Kühlschränke: Im Umschlagslager der Quehenberger Logistics GmbH im oberösterreichischen Enns gibt es fast nichts, was es nicht gibt. Ständig docken LKW an den 62 Toren der Halle an, um Waren anzuliefern oder abzuholen. Mit insgesamt 25.000 Quadratmetern Lagerfläche ist der Standort eine der größten und bedeutendsten Drehscheiben des Logistikunternehmens. Das Umschlagslager mit einer Fläche von 7.000 Quadratmetern, das 2007 seinen Betrieb aufnahm, ist davon ein wichtiger Bestandteil. 36 Mitarbeiter sind hier rund um die Uhr im Drei-Schicht-Betrieb mit dem Ein-, Aus- und Umlagern der Ware beschäftigt.
Quehenberger Logistics ist ein mittelständisches Logistikunternehmen und auf Transportmanagement, Netzwerk- und Kontraktlogistik spezialisiert. Als Teil der Augustin Quehenberger Group, die über 89 Standorte in 18 Ländern verfügt, kann die Firma auf ein umfassendes internationales Netzwerk zurückgreifen. Vor allem in Zentral- und Osteuropa ist Quehenberger aktiv, aber auch beispielsweise in Skandinavien. Der Standort Enns verantwortet unter anderem die Transportlogistik mehrerer namhafter Lebensmittel-, Drogerie- und Textilhändler und beliefert deren Filialen in ganz Österreich sowie im Ausland. Mit QX Express betreibt das Unternehmen einen Service für besonders kurzfristige Lieferungen. Auch Weißwaren – wie Waschmaschinen, Kühlschränke und andere Elektrogeräte – transportiert Quehenberger je nach Bedarf zu den Händlern oder direkt zu den Kunden nach Hause, inklusive Montage.
Flurförderzeuge ständig im Einsatz
„Früher waren wir auf Logistik für Autoreifen spezialisiert, aber mit den Jahren hat sich unser Portfolio immer weiter vergrößert“, berichtet Thomas Putschögl, Leiter technischer Betrieb bei Quehenberger in Enns. „Heute sind wir quer durch sämtliche Branchen vertreten und sehr breit aufgestellt.“ Etwa 1.200 Sendungen verlassen das Umschlagslager jeden Tag. Für die Intralogistik bedeutet das Schwerstarbeit: 20 elektrisch angetriebene Flurförderzeuge des Herstellers Linde sind ständig zwischen der Halle und den einzelnen LKW unterwegs. Sie müssen jederzeit verfügbar sein, daher setzt Quehenberger auch Wechselbatterien ein, die an einer zentralen Ladestation bereitstehen.
„Unsere Stapler kommen auf etwa 150 Betriebsstunden pro Woche“, beschreibt Putschögl. „Ohne Batteriewechsel wäre das nicht zu schaffen.“ In der Vergangenheit gab es dabei jedoch immer wieder Schwierigkeiten: Für die Mitarbeiter war nicht ohne weiteres ersichtlich, wie lange die Batterien jeweils an die Ladegeräte angeschlossen waren. Darunter litt die Auslastung des Batteriepools, wie sich Putschögl erinnert: „Oft hat dann ein Fahrer aus Bequemlichkeit einfach die nächstbeste Batterie genommen – unabhängig davon, ob diese bereits vollgeladen und abgekühlt war.“ Dadurch sank nicht nur die Verfügbarkeit der Flurförderzeuge, sondern auch die Lebensdauer der kostspieligen Antriebsbatterien.
Energieeffizienz und Verfügbarkeit kombiniert
2015 entschied sich Quehenberger, die komplette Staplerflotte am Standort Enns auszutauschen und technisch auf den neuesten Stand zu bringen. Dabei rückte auch die Batterieladetechnik in den Fokus der Verantwortlichen: „Unser Ziel war ein System, das die ständige Verfügbarkeit unserer Flurförderzeuge sicherstellt und gleichzeitig die Batterien möglichst schonend, energie- und kosteneffizient lädt“, umreißt Betriebsleiter Putschögl die Anforderungen. Dabei stieß man schnell auf Fronius: Das Unternehmen mit Sitz im oberösterreichischen Pettenbach ist Spezialist für innovative Batterieladesysteme, die dem Anwender zu deutlichen Ersparnissen bei den Betriebskosten verhelfen.
„Die Firma Quehenberger hat vorab eine Berechnung bei uns in Auftrag gegeben, um das Einsparpotenzial bei der Batterieladetechnik zu ermitteln“, schildert Leopold Grammerstätter, Fachberater für Batterieladesysteme bei Fronius. Diese konnte überzeugen: Schließlich verbrauchen die Selectiva-Ladegeräte von Fronius mit dem eigens entwickelten Ri-Ladeprozess bis zu 30 Prozent weniger Energie als herkömmliche Lösungen. Zudem ist die Ladung besonders schonend, was die Lebensdauer der Batterien verlängert – ein weiterer Kostenfaktor. Quehenberger entschloss sich daher, den Logistikstandort mit insgesamt 42 Fronius-Geräten auszustatten.
Individueller Ladeprozess schont die Batterie
Der große Vorteil des Ri-Ladeprozesses liegt darin, dass er sich nach keiner vorgegebenen Kennlinie richtet, sondern auf Alter, Temperatur und Ladezustand der jeweiligen Batterie eingeht, erklärt Grammerstätter: „Von diesen Faktoren hängt nämlich ihr Innenwiderstand – auch Ri genannt – ab, und der hat wiederum Einfluss auf den Ladestrom.“ Damit hat jeder Ladezyklus eine einzigartige Kennlinie, angepasst an die individuellen Bedürfnisse der Batterie. Dies minimiert die Überladung zu Beginn des Ladevorgangs und während der Nachladephase, die für hohe Energieverluste und für die Erwärmung der Batterie verantwortlich ist. Das Resultat: „Der Stromverbrauch sowie der CO2-Ausstoß sind deutlich niedriger, und die Ladung ist schonender als bei anderen Systemen“, betont Grammerstätter. „Beides wirkt sich positiv auf die Gesamtbetriebskosten aus.“
Doch damit nicht genug: Um die höchstmögliche Verfügbarkeit der Flurförderzeug-Flotte sicherzustellen, installierte Fronius zusätzlich das Informations- und Managementsystem Cool Battery Guide Easy. Dessen Aufgabe ist es, den Staplerfahrer intuitiv zur am längsten vollgeladenen und damit kühlsten Batterie zu führen. „An jedem Ladegerät ist ein LED-Streifen angebracht. Das Gerät, bei dem der Ladevorgang am längsten abgeschlossen ist, leuchtet blau – damit erkennt der Fahrer auf einen Blick, welche Batterie er nehmen muss“, verdeutlicht Alexander Grünhagen, Lagerleiter bei Quehenberger, den Vorteil des neuen Systems. „Auf diese Weise sind alle Batterien gleich oft im Einsatz und immer komplett geladen. Das verlängert ihre Lebensdauer und steigert gleichzeitig die Leistung und Verfügbarkeit unserer Stapler.“
Hohe Anforderungen komplett erfüllt
Im täglichen Arbeitsablauf offenbarte die Fronius-Technologie schnell weitere Vorteile, erzählt Grünhagen: „Die Gasentwicklung beispielsweise ist mit den neuen Geräten deutlich geringer – und damit die Geruchsbelästigung.“ Auch verlieren die Batterien dank der schonenden Ladung wesentlich weniger Wasser, so dass das häufige und zeitaufwändige Auffüllen nun entfällt. Zudem können die Selectiva-Geräte unterschiedliche Batterietypen flexibel laden. Das erleichtert den Wechselprozess, denn die Mitarbeiter müssen keine Gedanken mehr an die richtige Zuordnung von Batterie und Ladegerät verschwenden. Überhaupt seien die Kollegen auf die neue Ladestation geradezu stolz, schmunzelt Grünhagen: „Allein der optische Eindruck und die saubere Installation sorgen dafür, dass alle sehr sorgsam mit den Geräten umgehen.“
Auch Betriebsleiter Thomas Putschögl ist mit der Fronius-Lösung hochzufrieden: „Die hohen Anforderungen an die Verfügbarkeit unserer Flurförderzeug-Flotte können wir damit absolut zuverlässig erfüllen“, lobt er. „Außerdem hat uns die innovative Ladetechnik zu erheblichen Einsparungen verholfen – sowohl bei den Betriebskosten als auch bei den CO2-Emissionen.“ Dies sei besonders im Hinblick auf die neuen Energieeffizienzgesetze in Österreich und Europa ein entscheidender Pluspunkt. „Unsere Intralogistik ist dank Fronius für die Herausforderungen der nächsten Jahre bestens ausgerüstet.“