Konjunktur : FEEI: Österreichische Elektro- und Elektronikindustrie verbucht Rekordhoch
„Die Elektro- und Elektronikindustrie legte mit 12,5 Prozent Wachstum in der Produktion im letzten Jahr deutlich zu und erwies sich einmal mehr als Hochleistungsbranche“, so Brigitte Ederer, Präsidentin des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) anläßlich der Präsentation des Wirtschaftsberichts 2017. Die Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) als zweitgrößter Industriezweigs Österreichs erreichte mit 17,4 Mrd. Euro abgesetzten Produktionswert erneut ein Rekordhoch. Die Exportquote stieg leicht und blieb mit 82 Prozent auf einem hohen Niveau. Der Umsatz legt um 10,2 Prozent auf 20,8 Mrd. Euro kräftig zu.
Jobmotor Industrie: Steigerung der Beschäftigten um 4,8 Prozent
Die positive Entwicklung fand auch in der Zahl der Beschäftigten ihren Niederschlag. Mit Ende 2017 belief sich die Zahl der Arbeiter und Angestellten auf 65.071. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht das einer Zunahme von 2.969 oder 4,8 Prozent. Die Kapazitätsauslastung in den Betrieben ist weiterhin hoch. „In den letzten vier Jahren ist die Zahl der Beschäftigten in unserer Branche um zehn Prozent gestiegen. Unsere Unternehmen schaffen laufend zukunftssichere Jobs und sichern bestehende Arbeitsplätze ab. Vor allem die Digitalisierung und die Automatisierung sind Treiber für das Wachstum. Es gibt aber noch Potenzial, denn eine Herausforderung der Branche bleibt die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern,“ verdeutlicht Ederer.
Exportweltmeister Elektro- und Elektronikindustrie
Die Unternehmen der Elektro- und Elektronikindustrie exportierten 2017 Produkte und Dienstleistungen im Wert von 16,64 Mrd. Euro, was eine Steigerung um 6,5 Prozent bedeutet. Die Exportquote bleibt mit rund 82 Prozent auf sehr hohem Niveau stabil. Die Exporte in den EU-Raum, der mit 63,2 Prozent Anteil an den Gesamtausfuhren der maßgeblichste Exportmarkt für österreichische Elektrotechnik- und Elektronikprodukte ist, sind im Jahr 2017 um 5 Prozent gestiegen, wofür der Konjunkturaufschwung im EU-Raum sorgte. In vielen maßgeblichen EU-Ländern war die Nachfragesituation gut, die Exportnachfrage in Deutschland (45,0 Prozent Anteil an den EU-Ausfuhren) konnte, obwohl bereits auf hohem Niveau, noch um 7,7 Prozent ausgeweitet werden.
Nachfrage aus Asien stieg 2017 kräftig an
Die Exportzuwächse in die Länder Nordamerikas konnten im Jahr 2017 wieder fortgesetzt werden und sind um 18,1 Prozent gestiegen und hatten einen Anteil von 10,3 Prozent an den Gesamtausfuhren von Elektrotechnik- und Elektronikprodukten.
Ungebrochen stark war das Konjunkturwachstum im asiatischen Raum. Die Exporte in die Länder Asiens stiegen im Jahr 2017 wieder kräftig an und sind um 9 Prozent gestiegen. Der Anteil Asiens an den Gesamtausfuhren Österreichs beträgt 15,3 Prozent. Dynamisch und weiterhin stark wachsend ist die Wirtschaftsentwicklung in China. Die Exporte nach China sind im Jahr 2017 um 22,2 Prozent gestiegen. China hält einen Anteil von 29,9 Prozent an den Gesamtexporten in die Länder Asiens – unter Einrechnung der Exporte nach Hongkong liegt der Anteil sogar bei 38,8 Prozent. Der Anteil der Elektro- und Elekronikindustrie an den Gesamtausfuhren Österreichs belief sich 2017 mit 11,7 Prozent auf mehr als ein Zehntel.
Halbleiter sorgen für knapp 25 Prozent Steigerung
Für die Hersteller elektronischer Bauelemente war 2017 ein außergewöhnliches Jahr: Nach enormen Steigerungen in den zwei Vorjahren konnte die Produktion 2017 noch einmal um rund 25 Prozent ausgeweitet werden. Ausschlaggebend dafür war, wie in den Vorjahren, die Erzeugung von Halbleitern. Nach einer etwas schwächeren Entwicklung im Vorjahr konnten die Hersteller von Geräten und Einrichtungen der Mess-, Kontroll- und Prüftechnik ihre Produktion 2017 um 9,9 Prozent ausweiten. Ähnlich positiv zeigt sich die Entwicklung für Produzenten von Generatoren, Transformatoren und Motoren, welche um 7,5 Prozent wuchs.
Ausblick 2018 zeigt weiteren Aufwärtstrend
„Auch das Geschäftsjahr 2018 ist für die Österreichische Elektro- und Elektronikindustrie äußerst positiv gestartet. Sowohl der Auftragseingang, mit einer Steigerung von rund 18 Prozent als auch der abgesetzte Produktionswert mit einem Plus von 10,9 Prozent lagen in den ersten beiden Monaten deutlich über dem Vorjahresniveau. Ein ungebremster Aufwärtstrend ist zudem bei den Beschäftigtenzahlen zu beobachten. Hier verzeichnen wir bereits zu Beginn des Jahres 2018 einen Zuwachs von mehr als 6 Prozent.“, zeigt sich Lothar Roitner, Geschäftsführer des FEEI erfreut.
Insgesamt ist das wirtschaftliche Umfeld für die Branche so gut wie lange nicht mehr. Die Wirtschaftsentwicklung der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie war im Jahr 2017 sehr gut trotz harter Konkurrenz am Weltmarkt. Die Prognosen über die Konjunkturentwicklung der wichtigsten Wirtschaftsräume für die nächsten zwei Jahre sind sehr günstig und lassen mit einer guten Wirtschaftsentwicklung für die österreichischen Unternehmen der Elektro- und Elektronikindustrie rechnen.