Energiewende : FEEI begrüßt EAG wenn Wertschöpfung im Land bleibt

Bis 2030 sollen 100 Prozent des heimischen Strombedarfs durch erneuerbare Energieträger gedeckt werden. Durch den Ausbau der Erneuerbaren werden wirtschaftliche Wertschöpfung, Klimaschutz und Versorgungssicherheit miteinander verbunden. Das ist nicht nur für die Bewältigung des Klimawandels notwendig, auch die Wertschöpfung innerhalb Österreichs wird durch die geplanten Investitionen erheblich steigen.

Damit Österreich und Europa aber wirtschaftlich von der Energiewende profitieren können, muss diese Wertschöpfung auch in Österreich und Europa bleiben und nicht in Drittstaaten abwandern. „Wir müssen die jetzt zur Verfügung stehenden Fördermittel für eine hohe Wertschöpfung in Österreich nutzen, um letztlich auch die Arbeitsplätze im Land zu halten und neue zu schaffen“, sagt Marion Mitsch. Es läge schließlich auf der Hand, dass die geplanten hohen Investitionsanreize nicht nur für heimische und europäische Unternehmen interessant seien. „Hier besteht die Gefahr, dass heimische Hersteller von einschlägigen Technologien von außereuropäischen Herstellern bedrängt oder gar abgedrängt werden,“ so Mitsch. Dass diese Sorgen nicht unbegründet sind, würden die Aktivitäten von vor allem amerikanischen und asiatischen Akteuren in den vergangenen Jahren in Europa zeigen. Sie haben aber auch von der offenen Vergabepolitik in Europa profitiert. Denn die EU ist für öffentliche Beschaffung der offenste Markt der Welt.

Studie: Energiewende als Konjunkturmotor

Eine im Oktober 2020 veröffentlichte Studie der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) spricht von einer „doppelten Dividende“ durch die Förderungen und den Ausbau von erneuerbaren Energieträgern: die Energiewende reduziert nicht nur den CO2-Ausstoß, sondern ist auch ein wahrer Konjunkturmotor für Österreich und Europa. Je nach Förderhöhe könnten die geplanten Anreize von 1 Milliarde Euro pro Jahr in Österreich Investitionen von mindestens 3 Milliarden Euro jährlich auslösen. Das hätte dann nicht nur sehr positive Effekte auf die heimische Wirtschaftsleistung, sondern sei auch ein wichtiger Jobmotor. In der Studie geht die JKU davon aus, dass so bis 2030 etwa 100.000 neue Arbeitsplätze entstehen können. Eine Ergänzung der Studie im Auftrag des FEEI vom März 2021 zeigt aber auch, dass eine Importquote von über 70 Prozent einen gegenteiligen Effekt hätte und sich sogar negativ auf das heimische BIP auswirken würde.

Versorgungssicherheit durch intelligenten Netzausbau

Um Versorgungssicherheit gewährleisten zu können, fordert der FEEI die Verstärkung und Flexibilisierung des Netzausbaus sowie die Beschleunigung bei Genehmigungsverfahren. Der Netzausbau ist eine wichtige Voraussetzung für die Erreichung der 2030-Ziele. Es brauche mehr Intelligenz bei der Steuerung des Energiesystems, beispielsweise von PV/eChargern auf der Niederspannungs-Ebene, so die Experten. Für die Netzplanung und den Netzbetrieb sollte die Verwendung von Smart-Meter-Daten zugelassen werden.