Kreislaufwirtschaft : Fachverband begrüßt Einführung des Einwegpfands
Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) begrüßt die geplante Einführung von Pfand auf Einweggetränkeflaschen und -dosen als ein wichtiges Element zum Ausbau der Kunststoff-Kreislaufwirtschaft. Diese für 2025 geplante Maßnahme bewirkt, dass künftig mehr sortenreine Abfälle zur Wiederverwertung bei den Verpackungsherstellern zur Verfügung stehen. Bisher ist der Mangel an hochwertigem, wiederverwertbarem Material für die Neuproduktion eines der Haupthindernisse für die Erreichung der angestrebten Recyclingquoten. „Als Kunststoffindustrie arbeiten wir seit Jahren intensiv an der Forcierung von Recycling. Das Pfand ist einer von vielen notwendigen Schritten hin zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft, die wir als Win-win-Lösung für Umwelt- und Klimaschutz sehen“, so Helmut Schwarzl, Obmann der Kunststoffindustrie im FCIO. Ein weiterer positiver Aspekt liegt in der Bewusstseinsbildung, die mit dem Pfand einhergeht. „Kunststoffe sind wertvolle Rohstoffe und zu schade, um sie einfach wegzuwerfen – das Pfand macht diesen Wert nun auch sichtbar und ist damit eine der wirksamsten Maßnahmen gegen Littering,“ führt Schwarzl weiter aus.
Quoten für Getränkeverpackungen: Ökobilanzen als Entscheidungsgrundlage
Bei den Quoten für Einweg- und Mehrweggebinde sind aus Sicht der Kunststoffindustrie Lebenszyklusanalysen entscheidend. Insbesondere die Klimabelastung darf man bei der Entscheidung, welches Verpackungsmaterial verwendet werden soll, nicht außer Acht lassen. PET-Mehrweg-Flaschen weisen hier die beste Bilanz auf, gefolgt von PET-Einwegflaschen aus 100 Prozent Rezyklat, wie eine Studie im Auftrag des Umweltministeriums zeigt. Grund dafür ist einerseits das im Vergleich zu anderen Verpackungsmaterialien geringere Gewicht, welches beim Transport zu niedrigeren Treibhausgasbelastungen führt. Gleichzeitig wird bei der Produktion deutlich weniger Energie verbraucht als bei anderen Stoffen. "Bei der Bewertung von Verpackungen bieten Ökobilanzen eine fundierte Entscheidungsgrundlage, um das nachhaltigste Material auszuwählen. Wenn wir den Klimaschutz als zentrales Anliegen verfolgen wollen, werden wir die Vorteile von Kunststoff – sowohl bei Ein- als auch bei Mehrwegverpackungen – nutzen müssen“, erklärt Schwarzl.