Ascendor : Erster schachtloser Lift

Ascendor
© Simlinger

„Unsere Entwicklung ist komplett nachfragegetrieben.“ Klaus Gahleitner, der kaufmännische und technische Leiter bei Ascendor, hat sich auf die Produktion von Aufzügen und Treppenliften spezialisiert. „Immer wieder kam die Anfrage nach einem Vertikallift, der von allen Seiten begehbar und ohne großen baulichen Aufwand in Privathäusern nachgerüstet werden kann“, präzisiert Gahleitner. Ascendor’s Antwort: QuattroPorte, ein vierseitig zugänglicher, schachtloser Vertikallift, der sowohl im Innen- als auch im Außenbereich einsetzbar ist.

Virtueller Liftschacht mit Laserüberwachung.

Neuland betraten die Aufzugs- und Liftexperten vor allem bei der Sensortechnik, die den Bereich unterhalb der Liftkabine überwacht und diese bei Gefahren stoppt. „Als uns klar war, dass wir einen Entwicklungspartner für die Sicherheitssensorik brauchen, haben wir uns an die Technologietransfer-Einrichtung TIM gewandt, weil wir aus anderen Projekten wussten, dass deren Experten über die richtigen Kontakte in die Forschungs- und Förderungsszene verfügen“, so Gahleitner. TIM initiiert jährlich rund 150 Projektentwicklungen und begleitet rund 50 F&E-Vorhaben. Beim Ascendor-Projekt stellte TIM-Projektleiter Roland Nöbauer den Kontakt zum Linz Center of Mechatronic (LCM) her. Hatte Ascendor zuvor mit Ultraschall experimentiert, der sich aber bei bestimmten Materialien als unzuverlässig erwies, entwickelte LCM einen zweidimensionalen Laser, mit dem der Liftschacht simuliert wird.

Laser simuliert Schacht.

Der Laser stellt dabei ein Sicherheitsfeld her. Sobald Gegenstände dieses kreuzen, wird ein Not-Stopp ausgelöst . Dafür sind an der Schleifwand knapp drei Zentimeter über dem Boden der untersten Haltestelle die Laser integriert. „Damit ist gewährleistet, dass im Außenbereich nicht Laub oder kleine Steine ständig den Betrieb blockieren“, erklärt Ascendor-Technikleiter Gahleitner. Zusätzliche Sicherheit bietet eine mechanische Schaltwanne an der Unterseite der Liftkabine, die auf physischen Druck reagiert und über Schaltnocken bei Gefahr ebenfalls einen Not-Stopp auslöst.

Kostengünstige Lösung für Privathaushalte.

„Wenn man bedenkt, dass vom ersten Kontakt mit Ascendor bis zur Produktion des Prototypen nur ein halbes Jahr vergangen ist, hat diese Forschungskooperation idealtypisch funktioniert“, freut sich Roland Nöbauer über die erfolgreiche Zusammenarbeit des Lift- und Aufzugherstellers mit LCM. „TIM hat uns geholfen, dass die Suche nach Forschungspartner und die Abwicklung der Förderansuchen ohne Zeitverlust funktioniert haben und damit wesentlich zur schnellen Produktentwicklung beigetragen“, betont Ascendor-Forschungsleiter Klaus Gahleitner. Tatsächlich werden die ersten QuattroPorte bereits ab Juli ausgeliefert. Gehen jetzt schon rund 90 Prozent der Ascendor-Lifte und -Aufzüge in den Export, so rechnet Gahleitner auch für den QuattroPorte mit hoher Nachfrage aus Deutschland und der Schweiz. „Wir wissen, dass gerade in Österreich viele Personen mit eingeschränkter Mobilität auf eine bequeme und kostengünstige Lösung für ihre Wohnungen und Häuser warten. Für diese Menschen haben wir QuattroPorte entwickelt,“ hofft Gahleitner auch auf einen starken Heimmarkt.