Ersatzteile : Digitale Transformation im Traktorenwerk
Die digitale Transformation stellt seit Jahren eine Entwicklung für diejenigen Betriebe dar, die auch in Zukunft erfolgreich wirtschaften wollen. Während der Corona-Krise und der mit ihr einhergehenden Zeit der wirtschaftlichen Unsicherheit zögerten allerdings viele Unternehmen, in Innovationen und Technologie zu investieren - nicht so die Traktorenwerk Lindner. Ende April, in einer Zeit, die vielerorts durch Kürzungen in Innovationsprojekten gekennzeichnet war, wurde die neue Forschungskooperation über die kommenden drei Jahre unterzeichnet, um auch in Zukunft den Innovationsvorsprung zu halten. Die Kooperationsvereinbarung sichert die Fortsetzung der bereits seit mehreren Jahren bestehenden Zusammenarbeit mit Fraunhofer Austria, in deren Rahmen bereits Digitalisierungsprojekte in verschiedenen Unternehmensbereichen vom Einkauf über Produktionsplanung bis hin zum After-Sales-Service durchgeführt wurden.
Durch die bisherige Zusammenarbeit ist Digitalisierung bei der Traktorenwerk Lindner bereits gelebte Realität. In den kommenden drei Jahren soll diese aber noch ausgebaut werden. David Lindner, Junior-Chef bei der Traktorenwerk Lindner sagt dazu: „Wir haben in den zahlreichen vergangenen Projekten gesehen, welche unglaublichen Vorteile die digitale Transformation mit sich bringen kann und werden diese daher weiter vorantreiben. Ich bin überzeugt, dass es gerade in turbulenten Zeiten wichtig ist, auf Innovationen zu setzen, um auf die Zeit nach der Krise ideal vorbereitet zu sein. Wir wollen stabil für die Zukunft aufgestellt bleiben und werden daher weiterhin neue Technologien ins Unternehmen bringen und durch die Zusammenarbeit mit Fraunhofer Austria noch mehr Potenziale ausschöpfen.“
„Die Traktorenwerk Lindner GmbH und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Fraunhofer Austria aus dem Innovationszentrum „Digitale Transformation der Industrie“ in Tirol und den Geschäftsbereichen in Wien beschäftigen sich damit, Abläufe bei der Traktorenwerk Lindner GmbH durch Einsatz von Digitalisierungstechnologien zu optimieren und effizienter zu gestalten“; sagt Peter Schieder, Geschäftsbereichsleiter Fabrikplanung und Produktionsmanagement in Wien und Leiter des Innovationszentrums in Tirol, und ergänzt „In den gemeinsamen Digitalisierungsprojekten bündeln wir unsere Kompetenzen an den Standorten Wattens und Wien, um eine optimale Betreuung für die Traktorenwerk Lindner sicherzustellen. Unsere Expertise reicht dabei von Produktions- über Logistikthemen bis hin zur Entwicklung und Integration von Data Analytics Anwendungen in die Geschäftsprozesse. All das setzen wir ein, um für die Traktorenwerk Lindner einen Mehrwert durch die Digitalisierung zu erzielen.“
Digitales Ersatzteilmanagement
Alexander Schmid von Fraunhofer Austria in Wien hat mit David Lindern bei der fünften Ersatzteiltagung das gemeinsame Projekt zur des digitalen Ersatzteilmanagements präsentiert. Mit Blick auf das abgeschlossene Projekt sagt Schmid: „Ich freue mich sehr, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit weitergeht, und dass wir für konkrete Fragestellungen der Industrie auch weiterhin gemeinsam an Lösungen in der anwendungsorientierten Forschung arbeiten dürfen. Gerade die langfristige Zusammenarbeit macht unsere Projekte besonders effizient, da wir das Unternehmen mittlerweile sehr gut kennen.“ Maximilian Ulrich vom Fraunhofer Innovationszentrum in Wattens ergänzt: „Durch Kombination von Data Analytics Methoden und Formalisierung von Expertenwissen kann die Traktorenwerk Lindner in Zukunft seinen Kunden und Händlern individuell und rechtzeitig Warenkorb-Vorschläge für Ersatzteilbestellungen anbieten und somit gezielt einen Mehrwert durch eine noch bessere Ersatzteilversorgung sicherstellen.“
In dem bereits gestarteten Projekt mit der Traktorenwerk Lindner sollen unter anderem parametrisierbare Ersatzteil-Warenkorbvorschläge für Kunden generiert, das bereits entwickelte Ersatzteil-Absatzprognose-Tool anwenderspezifisch optimiert werden, zudem richtet sich der Fokus auf die Digitalisierung der Ersatzteil-Disposition. „Krisenbedingt haben sich nicht nur die Lieferfähigkeit mancher Zulieferer, sondern auch Lieferzeiten und Preise stark verändert, daher ist gerade jetzt eine digitalisierte Unterstützung der Disponenten ein enormer Vorteil,“ erklärt Alexander Schmid. Das von Fraunhofer Austria entwickelte Tool »Inventory Dragon« wird individuell auf das Unternehmen zugeschnitten sein, den Bestand beziehungsweise Bedarf von ca. 39.000 Ersatzteilartikel visuell darstellen und in die bestehende IT-Umgebung der Traktorenwerk Lindner GmbH integriert sein.