Bito Lagertechnik & Riedl Glas : Diese Lagertechnik lässt keine Scherben zurück

„Die feinsten Gläser für technische sowie hedonistische Zwecke werden von Riedel gefertigt“, sagt der international anerkannte und in seinen Bewertungen äußerst kritische Wein-Experte Robert M. Parker Jr. (The Wine Advocate): „Die Wirkung dieser Gläser auf den Wein ist groß. Ich kann nicht oft genug betonen, welchen Unterschied sie machen.“ Diese Aussage macht deutlich, dass Weintrinken nicht nur ein geschmackliches, sondern auch ein ästhetisches Erlebnis ist. Dazu hat der österreichische Glashersteller Riedel Glass Works seit vielen Jahren einen großen Anteil.
Um die globalen Märkte schnell versorgen zu können, hat Riedel Glass Works die frühere Produktionsstätte in Schneegattern im Jahr 2010 zum gemeinsamen Zentrallager der konzerneigenen Marken Riedel, Nachtmann und Spiegelau entwickelt. Der Standort bot sich an, weil er schon früher als Logistiklager diente. In Schneegattern ist jetzt zudem ein Veredelungswerk untergebracht. Für das neue Zentrallager stehen 7.000 Quadratmeter sowie 16.000 Quadratmeter für Lager-, Manipulations- und Verkehrsflächen zu Verfügung. Insgesamt hat der Glashersteller über sieben Millionen Euro in das Projekt investiert.
Rationell-flexibel lagern.
Für die Veredelung und das Logistikzentrum hat der Glashersteller 40 neue Stellen geschaffen, so dass am Standort Schneegattern künftig etwa 90 Mitarbeiter mit der Eichung und dem Siebdruck (Veredelung) sowie dem Umpacken, Kommissionieren, Verpacken und der Versandvorbereitung beschäftigt sein werden. Christoph Lehner, Bereichsleiter Werk Schneegattern: „Das Zentrallager ist als Schnelldreher-Lager für die weltweite Kundenbelieferung gedacht. Die Werke selbst liefern in Containern Großmengen aus, alles andere erledigen wir hier.“ Die Ware kommt entweder als Rohware in Rasterkartons zur Verpackung oder als Fertigware, in den sogenannten Masterpacks, zur Einlagerung. Auftragsgesteuert packen die Mitarbeiter die Ware um, kommissionieren und verpacken sie und machen sie versandfertig. Da es sich bei Glasprodukten zwar um empfindliche, jedoch leichte Ware handelt, gibt das Unternehmen konzernweit eine Palettenhöhe von 2.100 Millimetern vor, die bei der Lager- und Umschlagskonzeption berücksichtigt werden musste. Pro Tag werden etwa 250 Aufträge mit Riedel-Produkten sowie 500 mit Nachtmann- und Spiegelau-Waren abgewickelt. Die einzelnen Aufträge können dabei bis zu 60 Positionen umfassen. „Das sind dann etwa 60 Prozent Paket- und 40 Prozent Palettenlieferungen, die wir für den Versand vorbereiten“, erklärt Lehner. „Der KEP-Anteil steigt dabei durch die Internet-Bestellungen ständig an.“
Mehr Umschlagsgeschwindigkeit.
Um die Abläufe im Lager- und Logistikzentrum optimal gestalten zu können, beauftragte Christoph Lehner und die verantwortlichen Kollegen die i+o Industrieplanung + Organisation GmbH & Co. KG mit Sitz in Heidelberg. Diese erstellte die Ausschreibungsunterlagen und richtete sie an fünf potenzielle Lieferanten. Am Ende erhielt die Bito-Lagertechnik Austria GmbH mit Sitz in Linz den Zuschlag. „Der Lager-Spezialist konnte uns mit seinem Lösungsvorschlag überzeugen und für alle Lagerbereiche die passende Ausrüstung bieten“, sagt Lehner. Zum Beispiel war anfangs aus Platz- und Ablaufgründen eine aufwändige Querweg-Überbauung vorgesehen. Diese konnte aber komplett entfallen, weil die Bito-Ingenieure eine einfachere und kostengünstigere Lösung vorschlugen. Bito überzeugte den Glashersteller außerdem durch Referenzobjekte und der Zusage, das Projekt termingerecht realisieren zu können. Selbst diverse Um-, Neu- und Erweiterungs-Planungen brachten die Zeitschiene kaum ins Wanken. Riedel Glass Works konnte im Sommer 2011 planmäßig das neue Zentrallager beziehen.
Die Lagerausrüstung.
Das Lager wurde von Bito mit einer zweigeteilten Palettenregalanlage für die Produktmarken Riedel (Bereich A mit acht Regalreihen) sowie Nachtmann und Spiegelau (Bereich B mit 18 Regalreihen), mit neun Doppelregalreihen für Durchlaufbahnen (Bereich C für die Schnelldreher-Kommissionierung) sowie mit zwei Einfach-Regalreihen (Bereich D für Sonderhandling, Retouren, Packmaterial) ausgerüstet. Zudem lieferte und installierte der Lagerspezialist eine Paletten-Durchlaufregalanlage mit 79 Bodenkanälen, die unter den Palettenregalen montiert sind und 158 Paletten aufnehmen. Das dritte Lagerelement ist eine Bito-Steckregalanlage in zweigeschossiger Bauweise. In den Fachbodenregalen ist Platz für 1.000 Artikel oder 2.000 Masterpacks zur Einzelteil-Kommissionierung von Klein- und Musteraufträgen. Die vierte Lagereinheit bildet eine Steckregal-Einfachreihe. Diese besteht aus einem Grund- und vier Anbaufeldern für insgesamt fünf Fachböden pro Feld (25 Lagerfächer). In dieser Regaleinheit werden Einzel- und Kleinmengen-Kommissionen zwischengelagert, bevor sie mit den aus dem Palettenlager kommissionierten Waren zusammengeführt werden.