Siemens : Die Ampel wird 100

Steuerung Ampel
© Siemens

In Wien kommen mehr als die Hälfte aller Lichtsignalanlagen von Siemens. Ein Verkehrsmanagementsystem von Siemens steuert den PKW-Fluss in der Wiener City und optimiert die Verkehrsströme. Der Verkehrsrechner in der Magistratsabteilung 33 setzt die Strategien der Stadt zur Steuerung, Lenkung und Information über den Wiener Verkehr um. Dabei überwachen und steuern sie 1.250 Lichtsignalanlagen. Von der Verkehrsleitzentrale Roßauer Lände kann auch die Polizei eingreifen. Das aktuelle Verkehrsgeschehen – aufgenommen von 56 Videokameras im Stadtgebiet – können die Angestellten der Verkehrsleitzentrale über eine Multimediawand von vier Metern Breite und drei Metern Höhe verfolgen. Ein paar kuriose Fakten zu der Ampel:

Die erste Ampel der Welt wurde im Jahr 1868 am Londoner Parliament Square, nahe des Palace of Westminster, aufgestellt. Am Tag regelten Signalflügel den Verkehr, nachts eine Gaslaterne mit den Farben Rot und Grün. Ein Polizist bediente die Ampel und entschied, wann er das Signal wechselte. Drei Wochen nach Inbetriebnahme explodierte die Ampel, die mit brennbarem Gas betrieben wurde, und verletzte den Polizisten schwer.

Es dauerte fast ein halbes Jahrhundert nach der Explosion von London, bis am 5. August 1914 im US-amerikanischen Cleveland die erste elektrische Verkehrsampel in Betrieb gehen sollte. Sie hatte ebenfalls zwei Lichter: rot und grün. Ein Verkehrspolizist betrieb die Ampel von einer kleinen Hütte aus.

Als Erfinder der Ampel gilt der Amerikaner Garrett Morgan, der unter anderem auch eine Gasmaske und ein Haarglättungsmittel entwickelte.

Die ersten dreifarbigen Lichtsignalanlagen stellten 1920 die Städte Detroit und New York auf.

ach Europa kamen die dreifarbigen Ampeln 1922: Zunächst nach Paris (Rue de Rivoli/Boulevard de Sébastopol) und Hamburg (Stephansplatz). Am Potsdamer Platz, damals dem verkehrsreichsten Platz Europas, nahm Siemens 1924 den berühmten fünfeckigen Ampelturm in Betrieb.

1933 startete die erste Fußgängerampel in Kopenhagen. “Don’t Walk“ hieß es zum ersten Mal am 5. Februar 1952 in New York, mit der ersten automatischen Fußgängerampel.

Auch in Deutschland wurden daraufhin, in Anlehnung an das New Yorker System, Leuchtfelder mit den Worten „Warten“ und „Gehen“ angebracht – doch von den Fußgängern selten beachtet. Der Verkehrspsychologe Karl Peglau erfand schließlich 1961 in der DDR das „Ampelmännchen“. Erst 2004 regelte in Zwickau zum ersten Mal eine „Ampelfrau“ den Verkehr.