Hannover Messe : Das sind die Gewinner der Hannover Messe Digital Days

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In diesem Jahr wurde Sophie Borgne im Rahmen der WomenPower während der Hannover Messe Digital Days zur Engineer Powerwoman gekürt. Den Preis nahm sie in einer virtuellen Session nach Laudationen von Elke Büdenbender, Schirmherrin der Initiative Klischeefrei, und Barbara Schwarze, Vorstandsvorsitzende Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit, entgegen. Üblicherweise wird der Preis während der Eröffnung des Karrierekongresses WomenPower verliehen. Da dieser aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie gewohnt im Rahmen der Hannover Messe ausgerichtet werden konnte, wurde die Vergabe auf das Digital-Event der Messe verlegt. Mit der Auszeichnung der Engineer Powerwoman 2020 ehrt die Deutsche Messe bereits zum achten Mal eine Vorreiterin aus dem MINT-Bereich, die durch ihr Engagement, ihre Ideen und ihre Arbeit innovative Akzente im technischen Umfeld ihres Unternehmens setzt.

Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf dem Internet der Dinge und der damit verbundenen Optimierung der traditionellen Industrieautomatisierung. Seit ihrem Eintritt bei Schneider Electric im Jahr 2001 hat Sophie Borgne sich international in Afrika, China, Frankreich und Italien engagiert und Teams in unterschiedlichen Funktionen geleitet. Sie hält regelmäßig Vorträge und teilt ihr Fachwissen in Sachen Industrie 4.0. Darüber hinaus ist Sophie Borgne als Botschafterin Teil des Netzwerks Schneider Women in Tech. Ziel ist es, Geschlechterstereotype zu durchbrechen und junge Mädchen für eine Karriere im Technikbereich zu begeistern, getreu ihrem Motto: „Setze Dir keine Grenzen und tue das, was du tun willst.“

Trumpf Werkzeugmaschinen gewinnt den Hermes Award 2020

Der Werkzeugmaschinenhersteller Trumpf wurde für das Produkt omlox – open location standard. mit dem Hermes Award ausgezeichnet.

Bei dem Projekt omlox handelt es sich um den ersten, offenen Standard für Ortungsdienste. An der Entwicklung waren mehr als 60 Industrieunternehmen beteiligt. Der omlox-Standard vereint alle am Markt verfügbaren Ortungsdienste, wie UWB, WLAN; BLE, GPS oder 5G. Diese werden in ein einheitliches Koordinaten-Referenzsystem überführt und können für die interne Verwendung auf Edge-Plattformen verfügbar gemacht werden oder aber für die globale Nutzung in einer Cloud. Mit omlox werden erstmals Informationen aller Ortungs-Technologien verwendbar. Die so gebündelten Positionsdaten ermöglichen eine zielgerichtete Optimierung der Prozessabläufe. Mit dem omlox-Standard wird ein interoperables Ökosystem geschaffen, in dem die heterogenen technischen Infrastrukturen harmonisiert und dadurch IIOT und Industrie 4.0 für den Mittelstand erschwinglich werden.

Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und Vorsitzender der Jury für den Hermes Award, sagte: „Der Hermes Award zeichnet jedes Jahr herausragende, innovative Produkte aus. Auch in diesem Jahr haben wir unter den zahlreichen Bewerbungen einen würdigen Preisträger gefunden: Trumpf Werkzeugmaschinen weist einen Weg in eine vielseitig nutzbare, standardisierte und dennoch flexible Produktionsumgebung. Ausgezeichnet wird der erste offene und interoperable Standard für Ortungsdienste im industriellen Umfeld. Er wurde im Schulterschluss mit 60 Industrieunternehmen entwickelt. Über die integrative Lösung wird der Einsatz von Hardware und Software verschiedener Hersteller bis hin zum Plug-and-play erleichtert, ein Schritt, der von Unternehmen durchweg als sehr hilfreich bewertet wird.“

Hermes Startup Award 2020 geht an junges indonesisches Unternehmen

Erstmals hat die Deutsche Messe den Hermes Startup Award auch in der Kategorie Startup verliehen. Diesen neuen Preis erhält in diesem Jahr Mitra Sejahtera Membangun Bangsa, ein junges Unternehmen aus Indonesien, dem Partnerland der Hannover Messe 2021. Das Startup wurde von der Jury unter dem Vorsitz von Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, für ein Smart-Farming-4.0-Projekt geehrt.

Bei dem ausgezeichneten Produkt handelt es sich um ein Sensornetzwerk, das mit einer Datenbank verbunden ist und über eine App den Landwirten ermöglicht, ihre Felder entsprechend den Wetterbedingungen und der Bodenbeschaffenheit zu düngen und zu bewässern. Darüber hinaus erhalten die Landwirte in Echtzeit Informationen über die Bodenbeschaffenheit und die zu erwartenden Wetterbedingungen. Um die Vorhersagen und die daraus resultierenden Empfehlungen kontinuierlich zu verbessern, nutzt das System künstliche Intelligenz. Ertrag und Qualität der erzeugten landwirtschaftlichen Produkte können so gesteigert werden. Gleichzeitig werden Düngemittel und Wasser durch den bedarfsorientierten Einsatz eingespart, wodurch wiederum Kosten gesenkt werden.

Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und Vorsitzender der Jury, sagte: "Start-ups sind wahre Innovations-Katalysatoren: Als Brücke zwischen Forschung und Industrie überführen sie neue Entwicklungen und Technologien schnell in die Anwendung und bringen diese in den Markt. Es freut mich ganz besonders, mit Mitra Sejahtera Membangun Bangsa ein Unternehmen auszuzeichnen, das mit einer KI-Lösung gleich mehrere Herausforderungen unserer Zeit adressiert, darunter die Qualität von Nahrungsmitteln, den Einsatz von Düngemitteln sowie den sparsamen Einsatz von Ressourcen."