Siemens Industry Software : Comos: Bis ins kleinste Detail

Alles läuft auf eine adäquate Vorplanung hinaus. Der Stillstand einer Raffinerie zur Wartung, Instandhaltung sowie Optimierung ist absolute Königsklasse. Ein sogenannter Turnaround braucht jede Menge Erfahrung, Disziplin, Fingerspitzengefühl und vor allem eine gute Organisation. Wer das nicht bieten kann, dem drohen Verzögerungen, Sicherheitsrisiken und Mehrkosten im Millionenbereich. Helmut Lef ist ein erfahrener Turn-Around-Manager bei Bilfinger Chemserv, dem führenden Anbieter für Instandhaltung und Engineering in der erweiterten Prozess- und Fertigungsindustrie. Bis zu 25 Shut-Down-Projekte laufen jedes Jahr über seinen Schreibtisch. Die Kunden reichen von der Öl- und Gasbranche bis hin zur Prozessindustrie. Lef kennt die Herausforderungen solcher Anlagenstillstände nur zu gut. „Der Zeitdruck ist enorm“, erklärt er. „Wir dürfen uns hier keine Fehler erlauben. Schon ein Tag Verzögerung kostet uns Millionen.“ Deshalb ist eine präzise Planung vorab das Wichtigste für Lef. „Die muss bis ins kleinste Detail stimmen“, erklärt er. „Nur wenn jeder Arbeitsschritt erfasst, jede Tätigkeit koordiniert, Termine konkretisiert und jeder Beteiligte richtig eingebunden ist, kann ein solches Unterfangen auch gelingen.“ Seit dem Jahr 2000 arbeitet Bilfi nger Chemserv mit Comos. Die Plant-Engineering-Software von Siemens zieht dabei alle notwendigen Fäden für eine effizientere Gestaltung des Planungs- und Projektablaufs. Planung und Instandhaltung verbinden „Lef veranschaulicht die Eckdaten eines Projekts: „Bis zu 1.000 Mitarbeiter, über 150.000 Arbeitsschritte und 5.700 Equipments“, gehörten zu einem großen Shut-Down – zuletzt durchgeführt für Kunden in der Petrochemie. Der zeitliche Rahmen für die komplette Durchführung betrug fünf Wochen. Projektvolumen: rund 30 Millionen Euro. „Allein die Planungsphase für so ein Projekt dauert fast drei Jahre. Jeder Arbeitsschritt muss geplant und mit den beteiligten Unternehmen in Feinabstimmung koordiniert werden“, so Lef. Hier konnte Comos mit seinen Schnittstellen zu Microsoft Project, PrimaVera und SAP effektiv unterstützen und alle notwendigen Informationen konnten in den Ablauf integriert werden. Gravierende Zeiteinsparung
Vor dem Einsatz von Comos wurden solche Turnarounds mit Excel-Listen gehandhabt. „Alles sehr rudimentär und äußerst mühsam“, erinnert sich Lef. Heute kann der Shut-Down-Manager während des Shut-Downs per Knopfdruck seinen Projektstatus verfolgen. Über Barcodes erhält er täglich Rückmeldung, welche Schritte erledigt und wo Probleme aufgetaucht sind. „Sollen wir vom Soll-Status abweichen, können wir sofort entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten“, so Lef. Comos MRO sorgt dafür, dass alle Tätigkeiten vom Engineering bis hin zur Instandhaltung integriert sind – einschließlich Dokumentenmanagement oder Referenzwartungen, wie etwa eine TÜV-.berprüfung. Für den Turnaround- Manager heißt das eine Reduktion der Planungskosten von bis zu 30 Prozent. „Das sind rund 4.800 Arbeitsstunden weniger“, konkretisiert Lef. Bei Rundgängen sorgt die Mobilanbindung für einen weiteren Pluspunkt. „So konnten zum Beispiel bei der Inspektion einer Pumpe dank Eingabe der Ereignisse vor Ort sehr viel Zeit und damit rund die Hälfte der Kosten gespart werden“, berichtet Lef. Stetige Qualitätssteigerung
Mit Comos konnte die notwendige Informationsbereitstellung vor und während des Turnarounds grundlegend verbessert werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wurden analysiert und verarbeitet. Sie stehen nun auch für zukünftige Shut-Downs abrufbereit. Damit kann Bilfinger Chemserv laufend seine Qualität steigern. Der nächste große Shut-Down steht für das Jahr 2017 an. Für Lef und sein Team hat damit die Planungsphase schon längst begonnen.