Intralogistik : cms electronics versorgt mit AutoStore die Produktion
In Klagenfurt stellt cms electronics elektronische Bauteile für diverse Einsatzgebiete her. Der Anbieter bestückt Leiterplatten mit modernen Verfahren wie der Druckmontage/Through-Hole-Technology (THT) und durch das Aufbringen von Elektronikkomponenten, sogenannter Surface Mounted Devices (SMD). Für die Produktionsversorgung benötigt das Unternehmen ein großes Sortiment winziger Widerstände, Kondensatoren und integrierter Schaltkreise. Rund 4.000 Artikel, die in gut 34.000 Einheiten verpackt sind, hält der Hersteller permanent in seinem Lager. Nachdem der vorherige Produktionsstandort zu klein wurde, legte cms electronics am neuen Standort in Klagenfurt großen Wert auf eine hohe Wachstumsreserve. Die Produktionsfläche wurde auf rund 4.400 Quadratmeter verdoppelt. Bei Bedarf kann die Lagerkapazität des AutoStore-Lagers mit derzeit 2.000 eingesetzten Containern noch einmal knapp verdoppelt werden. Dabei lassen sich 800 zusätzliche Behälter mit geringem Aufwand hinzunehmen. Das AutoStore-Konzept ermöglicht dabei ohnehin eine extrem hohe Materialdichte auf geringem Raum. „In dieser Konfiguration gehört das automatische Kleinteilelager von cms electronics zu den kleinsten existierenden AutoStore-Anlagen“, berichtet Markus Grabner, Senior Sales Manager von Reesink Logistic Solutions (RLS) Austria.
Ausfallsicheres Lagersystem
Über die deutlich erhöhte Kapazität hinaus bedeutet die neue Anlage für cms electronics weitere Fortschritte: Mit dem AutoStore-Lager erreicht der Elektronikprofi eine besonders hohe Verfügbarkeit. „Seit der Inbetriebnahme hatten wir bislang weder einen Stillstand noch eine Störung zu verzeichnen“, berichtet Robert Jamnig, Head of Logistics von cms electronics. Darüber hinaus ist das gesamte AutoStore-System so ausgelegt, dass es die empfindlichen Bauteile vor elektrostatischer Entladung (ESD/electrostatic discharge) schützt. Dafür steht die Anlage auf einem speziellen Boden, der Ladungsübertritt verhindert. Zusätzlich hat das Team von Markus Grabner die AutoStore-Standardbehälter sowie die darin liegenden Trennwände zur Aufteilung in acht Bereiche gegen solche aus ESD-geschütztem Kunststoff ersetzt. Das sichert die Produktion gegen latente Schäden, die schleichend einsetzen und deshalb bei der Qualitätskontrolle in der Produktion nicht auffallen würden.
Auch beim Wareneingangs- und Entnahmeprozess für die Produktion ist cms electronics sorgfältig: Über das Warenwirtschaftssystem stellt der Hersteller sicher, dass sämtliche vereinnahmten Bauteile mit einem eigenen Label inklusive Haltbarkeitsdatum der Einzelkomponenten versehen werden. Zusammen mit dem Einlagerungsdatum nutzt die Software diese Informationen, um die Einhaltung der FIFO-Lagerstrategie (first in, first out) durchzusetzen. „So können wir uns darauf verlassen, dass selbst eher selten benötigte Bauteile rechtzeitig verarbeitet werden“, erklärt Jamnig. Darüber hinaus ermöglicht das Label eine Pickverifizierung der Elektronikkomponenten, bevor diese in der Produktion verwendet werden.
Sichere Prozesskonfiguration
Auch der scannergeführte Kommissionierprozess hat sich als exakt passend zu den Anforderungen des Elektronikherstellers erwiesen. Denn die Warenentnahmen aus dem AKL erfolgt jeweils auftragsbezogen. Das System stellt also sämtliche jeweils benötigten Bauteile für einen Produktionsauftrag mit einem Auslagerungsauftrag gemeinsam bereit. Je Behälter gibt das Warenwirtschaftssystem zudem die exakte Entnahmemenge automatisch vor. Es werden keine Artikel einzeln und spontan benötigt. Deshalb genügt es auch, dass die Anlage mit drei Robotern und zwei Ports ausgerüstet ist – je einem für den Wareingang bzw. -ausgang. Diese Konfiguration hat sich als praxistauglich erwiesen. Und sie beinhaltet einen Vorteil, der für cms electronics eine deutliche Zeitersparnis bedeutet: Das System führt die Inventur als sogenannte Einlagerungsinventur automatisch aus und spart somit einen zweitägigen Wochenendeinsatz des gesamten Teams.