Bildsprache : CIM: Warum mit Bildern leichter kommissioniert werden kann
Mit Bildern kommissionieren, die in Form von Piktogrammen vor die Augen kommen, das macht eine neuentwickelte App möglich, die von der deutschen Softwareschmiede CIM in Fürstenfeldbruck gerade auf den Markt gebracht wird. Nach dem Motto ein Bild sagt mehr als Tausend Worte wird der Kommissionierer im Lager mittels bildlicher Anweisungen, die über eine Datenbrille eingespielt werden, durch den Kommissionierprozess geführt. Text lesen waren gestern, mit Bildern kommissionieren ist heute. Jeder Scan-Vorgang wird mit einem über Bluetooth angesteuerten Mini-Scanner bestätigt, der an einer kleinen Federschnurrolle am Gürtel befestigt ist. Die in die Datenbrille eingebaute Kamera wird bewusst nicht zum Scannen verwendet, da die Hand für das Scannen deutlich besser ist als eine Kopfbewegung, erklärt Fritz Mayr, Geschäftsführer von CIM gegenüber Factory. Eine Messengerfunktion macht auch das Kommunizieren im Lager jederzeit möglich.
Praxistauglichkeit bereits erprobt
Der Mitarbeiter hat beide Hände frei für die Arbeit, muss nicht notwendigerweise gutes Deutsch beherrschen und kann den Job auch ausführen, wenn er gehörlos oder gehörgeschädigt ist. Mit dieser App soll nämlich die Integration von gehörlosen oder gehörgeschädigten Menschen oder Migranten in der Logistik leichter möglich sein. Das auch ist der eigentliche Grund, warum die Entwicklung dieser App im Rahmen des deutschen Forschungsprojekts „Work-by-Inclusion“ in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Schmaus bei Chemnitz und der Technischen Universität München vorangetrieben wurde. Bei Schmaus arbeiten gehörlose und gehörgeschädigte Menschen in der Logistik, mit ihnen wurde die Praxistauglichkeit der App denn auch umfassend erprobt.
Kostenbild verbessern
In der Logistik werden immer öfter händeringend Leute gesucht, die Integration von gehörgeschädigten Menschen und solchen mit geringen Deutschkenntnissen wird daher zum Gebot der Stunde. Dafür braucht es auch entsprechende technische Ausstattung und diese App sei ein wichtiger Beitrag dazu, ist Mayr überzeugt. Praktisch ist die App aber auch, wenn neue Mitarbeiter eingeschult werden oder die Stammbelegschaft mit dieser App arbeitet. Daraus ergeben sich unterm Strich betriebswirtschaftliche Vorteile: Die Arbeit geht schneller vonstatten, die Leistung bei gleichbleibender Mannschaft wird erhöht und das Kostenbild verbessert.
In technischer Hinsicht ist die App so programmiert, dass sie auf jedem androidfähigen Endgerät, sprich Smartphone, Handscanner oder mobile Datenbrille bedient werden kann. Derzeit wird gerade an der Ausweitung der Anwendung auf Windows oder iOS gearbeitet. Technisch auch wesentlich ist, dass die App unkompliziert jederzeit in jedes bestehende ERP- oder Lagerbewirtschaftungssystem integrierbar ist.