ETW Energietechnik : Biogasaufbereitungsanlage: ein gelungener Produktstart

Etwa 30 Kilometer südlich von Ulm wird am Standort Laupheim seit vier Jahren Biogasaus Mais, Gras und Ganzpflanzensilage erzeugt. Das Rohbiogas wird von der Erdgas Südwest GmbH aufbereitet und als Biomethan dem Endkunden über das eigene Erdgasnetz zur Verfügung gestellt.
2.000 Haushalte.
Im Jahr 2008 wurde dafür die erste Biogas-Aufbereitungsanlage am Standort in Betrieb genommen. Die Druckwechseladsorption von Schmack Carbotech verarbeitet etwa 600 Normkubikmeter Rohbiogas je Stunde. Mit dieser Menge können knapp 2.000 Vier-Personen-Haushalte durchgehend mit Strom versorgt werden.
Um auf den steigenden Bedarf an Biomethan zu reagieren, entschloss sich der Betreiber zum Ausbau der Produktionskapazität. Mit praktischer Erfahrung aus dem Betrieb und dem Wissen um die Vorteile der trockenen Druckwechseladsorption fiel die Wahl auf eine Biomethananlage der ETW Energietechnik. Einer der Hauptgründe für den Zuschlag an das Unternehmen: Die Spezialisten aus Moers hatten die beste Lösung für die Herausforderung, die neue Anlagentechnik in den Bestand zu integrieren.
Schnittstelle zum Erdgasnetz.
Bevor das feuchte Rohbiogas zu den Adsorptionsbehältern gelangt, werden Schwefelwasserstoff entfernt und Wasser auskondensiert. Die Restfeuchte wird als Begleiteffekt über die Druckwechseladsorption entfernt. Die Adsorptionskolonnen sind über eine intelligente Steuerung so miteinander verschaltet, dass die Produktgasreinheit auch bei schwankenden Rohbiogaszusammensetzungen und -mengen einen stabilen Methangehalt von 98 Prozent aufweist. Kontinuierliche Qualitätsmessungen gewährleisten dabei kurze Reaktionszeiten. Das Biomethan wird anschließend mit etwa sechs bar an die Einspeisestation weitergeleitet, die als Schnittstelle zum Erdgasnetz fungiert.
Erstmalig wird in Laupheim mittels der von ETW entwickelten Prozessführung des DWA Prozesses, die sich deutlich von den in Deutschland etablierten Systemen unterscheidet, Biomethan erzeugt. Das Ergebnis ist ein außerordentlich hoher Methananteil im Produktgas bei geringsten Methanverlusten und geringstem Verbrauch an elektrischer Energie: So können 98 Prozent des zugeführten Methans in das Erdgasnetz verbracht werden. Die zwei Prozent Methanverlust werden in den biologischen Prozess der Biogasanlage über eine Nachverbrennungsanlage in Form von Nutzwärme zurückgeführt. Zusammen mit der Rückgewinnung der Kompressionswärme lassen sich insgesamt 140 kW Wärmeleistung bei 80°C aus der Gasaufbereitung entkoppeln.