Wettbewerb : Am Ende der Netzneutralität: Wer sind die Sieger und Verlierer?

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Sieger: Konzerne

Ein großes Unternehmen kann laut Thomas Lohninger, Geschäftsführer der österreichischen Bürgerrechtsorganisation epicenter.works, noch am besten mit solchen Rahmenbedingungen umgehen. Denn globale Konzerne können eher ein Budget für eine bevorzugte Behandlung aufbringen und auf Grund der Fragmentierung der Angebote leichter mit dem befürchteten zusätzlichen Aufwand einer Vielzahl von Tarifen der Telekomanbieter klarkommen.

Verlierer: Kleine und mittelständische Unternehmen

Die KMU stoßen mit einer Aufhebung der Netzneutralität relativ schnell an ihre Grenzen. Das ist laut Lohninger der Tatsache geschuldet, dass jede Rechtsabteilung mit einer solchen Vielzahl an Vertragsabschlüssen überfordert wäre. Zudem wird auch die technische Abteilung eines Unternehmens aufgerufen sein, wenn sie jede Änderung am eigenen Dienst einen Monat lang für den Betreiber in Vorbereitung halten muss, bevor sie sie den Kunden zugänglich machen darf. Für ein sehr kleines Unternehmen ist das sowieso nicht möglich. Kleine Unternehmen können vielleicht ein paar wenige Verträge abschließen und gehen beim Betreiber auch noch ein großes Haftungsrisiko ein, da sie im Falle einer fehlerhaften Abrechnung des Datenvolumens auch den jeweils abgerechneten Betrag bezahlen müssen. Dies wäre für die mittelständische Industrie ein Bremsklotz bei der Umstellung auf eine „Smart Factory“! Unternehmen, die im Sinne von Industrie 4.0 Schritt halten wollen, müssen zahlen. Oder sie werden abgehängt.

Sieger und Verlierer: Nutzer

Betrachtet man nur die großen Anbieter, so scheint es gegenwärtig so zu sein, dass die Nutzer davon am besten profitieren könnten. Doch für Lohninger sind die Nutzer die wirklich Leidtragenden. Denn sie wollen doch etwas ganz anderes: mehr Datenvolumen und die Nutzung beliebiger Dienste im Internet. Aber das wird ihnen mit diesen Produkten vorenthalten. Wenn ein Nutzer einen Dienst im Internet wechseln will, wird er dafür auch gleichzeitig seinen Internetvertrag wechseln müssen.

Sieger: Telekommunikationsunternehmen

Es sind die eigentlichen Gewinner, weil sie damit ihre starke Marktposition, die sie im Moment einnehmen, perfekt absichern können. Dies geschieht, indem sie Tarife schaffen, wo der Wettbewerb nicht mithalten kann. Obwohl die Aufhebung der Netzneutralität laut Lohninger für sie ein Mehraufwand darstellt. Denn sie müssen die Datenvolumina für spezielle Dienste anpassen und nicht für alle Dienste gleich zur Verfügung zu stellen. Die Einschränkung ist im Grunde ein Mehraufwand, den man auch wegnehmen könnte. Die Netzbelastung wäre genau die Gleiche.

Kampf um das freie Internet: Bedeutet ein privilegierter Zugang zum Netz tatsächlich ein Mehr an Marktwirtschaft oder das Ende des demokratischen Prinzips? Und welche Konsequenzen hat ein Ende der Netzneutralität für die smarte Fabrik? Lesen Sie hier.