Gegenoffert : ABB interessiert sich nun doch für Kuka-Aktien

Automatisierer 2013
© ABB

Der offizielle Startschuss für das geplante Offert des chinesischen Investors Midea für den deutschen Roboterbauer Kuka soll einem Zeitungsbericht zufolge am diesem Donnerstag fallen. Das berichtete die "Börsen-Zeitung" (BöZ) (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Finanzkreise.

Bereits am Dienstag hatte das "Handelsblatt" berichtet, dass sich bei der umstrittenen Übernahme des Augsburger Roboterbauers Kuka durch Midea eine Lösung abzeichne. Die deutsche Regierung sehe inzwischen Signale, dass Midea nicht mehr als 49 Prozent an Kuka erwerben wolle.

Merkel drängt auf Reziprozität

Der "Börsen-Zeitung" zufolge habe Kanzlerin Angela Merkel bei den deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen in Peking auf die sogenannte Reziprozität gedrängt. In der Regel dürfen deutsche Unternehmen in China nur eine Beteiligung von maximal 49 Prozent erwerben, an Banken von 20 Prozent. Unklar bliebe aber, ob ein Limit von 49 Prozent für Midea tatsächlich vereinbart wurde oder wird, hieß es weiter. Eine Sprecherin des chinesischen Unternehmens wollte dies der Zeitung jedenfalls nicht bestätigen.

Laut dem "Wall Street Journal" (Online) könnte Midea allerdings bei der geplanten Übernahme Konkurrenz bekommen. Der schweizerische Industriekonzern ABB erwäge ein Gegenoffert für Kuka, wenn das Unternehmen von den Deutschen darum gebeten würde. Kuka müsse ihnen etwas entgegen kommen, heißt es. Ein offizielles Statement von ABB gibt es jedoch noch nicht. Midea hält derzeit 13,5 Prozent an Kuka und hat ein Übernahmeangebot für 115 Euro je Aktie angekündigt - ein Drittel über dem Kurs von Mitte Mai.

Regierung greift ein

Die deutsche Bundesregierung könnte eine Übernahme des Augsburger Roboterbauers Kuka durch den chinesischen Hausgeräte-Hersteller Midea möglicherweise prüfen und damit verzögern. Ob dies geschieht, werde sich aber erst dann entscheiden, "wenn ein Vertrag vorliegt", sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Mittwoch. (APA/dpa-AFX/Reuters/red)