Neuer Marktplayer : 3D-Hybrid: Amerikaner wollen aus jeder CNC-Maschine einen 3D-Drucker machen

3D Hybrid
© 3D Hybrid

Es ist ein neuer Player am 3D-Druck-Markt erschienen. 3D-Hybrid ist ein in Kalifornien ansässiges Unternehmen, das 3D-Druck-Aufsätze für CNC-Maschinen entwickelt hat. Laut den Amerikanern kann mit diesen Köpfen "fast jede CNC-Maschine" in ein hybrides additives Fertigungssystem verwandelt werden. Frei nach dem Motto: Statt eine neue Maschine zu kaufen, einfach die Alte nachrüsten. 3D-Hybrid mischt damit einen Markt auf in dem sich Trumpf, DMG Mori, EOS und andere seit längerem sehr wohl fühlen.

Diese 3D-Druckköpfe von 3D-Hyrid gibt es derzeit für drei Verfahren: Die additive Lichtbogen-Drucktechnologie (WAAM), Laserauftragschweißen (LMD) sowie Cold-Spray-Technologie. Bei der Cold Spray-Technologie handelt es sich um ein Beschichtungsverfahren mit Kaltgasspritzen. Hierbei wird die gewünschte Metall-Beschichtung eines Objekts zunächst pulverisiert und anschließend mit sehr hoher Geschwindigkeit auf das Trägermaterial aufgebracht. General Electric setzt dieses Verfahren zum Beispiel für die Reparatur einzelner Metallobjekte ein.

Konkurrenz für Trumpf, DMG Mori und Co?

Laserauftragschweißen ist auch bekannt unter den englischen Bezeichnungen Laser Metal Deposition - kurz LMD, ist wie die Cold-Spray-Technologie ein pulverbasierter Prozess. LMD ist einfach erklärt: Auf der Bauteiloberfläche erzeugt der Laser ein Schmelzbad. Durch eine Düse wird Metallpulver automatisiert eingebracht. Es entstehen miteinander verschweißte Raupen, die Strukturen an bestehenden Grundkörpern oder ganze Bauteile ergeben. Eine Technologie, die der deutsche Maschinenbauer Trumpf für seine Maschinen der TruPrint-Serie nutzt. Bei der Laserführung gilt der deutsche Maschinenbauer als Marktführer. Aber nicht nur Trumpf tummelt sich hier, auch Branchengrößen wie SLM Solutions, EOS und DMG Mori bieten hier ihre Produkte an. Könnten die Amerikaner eine Konkurrenz bedeuten? Man weiß es noch nicht, aber 3D-Hybrid wirbt mit dem Vorteil, dass die Köpfe nachrüstbar sind. Ideal also für Unternehmen, die ihre bestehenden Maschinen und Fertigungskapazitäten erweitern möchten.

Pilotprojekt mit Schiffsbauunternehmen

Und das amerikanische Unternehmen kann bereits einiges vorweisen. Unter anderem ein Pilotprojekt mit der Cranfield Universtiy und dem Schiffsbauunternehmen Damen Shipyards. Dort nutzte 3D-Hybrid seine Druckköpfe, um mit der additiven Lichtbogen-Drucktechnologie einen Schiffspropeller zu drucken. Ganz ähnlich dem klassischen Schweißverfahren, benutzte man hier einen Legierungsdraht als Ausgangsmaterial.

Durch die Kombination von additiven und subtraktiven Technologien eignen sich diese Werkzeugköpfe von 3D-Hybrid für die Modernisierung und Reparatur von Bauteilen. Jeder Kopf hat laut Hersteller einen Markteintrittspreis von 50.000 US-Dollar. Ein Preis, der mit der Anschaffung einer eigenen Maschine mithalten kann.

So funktionieren die Druckköpfe von 3D-Hybrid.