🔥 E-PAPER🔥 : Das lest Ihr im neuen Factory
„No, dann crash ma mal de 4.0-Party ein bisserl.“ Denn sind wir uns mal ehrlich, dass Industrie 4.0 mittlerweile politisch ideologisiert wird, ist klar. Dass damit ein cyberphysischer, mit digitalen Leerformeln um sich speiender Drachen entstanden ist, leider auch. Aber he – „Industrie 4.0 wäre nicht der erste Mainstream, dem alle folgen und der sich rückwirkend als falsch herausstellt.“ Das Eröffnungsstatement ab Seite 6 hat es in sich. Ist Professor Syska deswegen ein polarisierender Draufgänger? Muss er wohl sein. Haben seine Aussagen Relevanz? Ich denke schon. Wenn sich Industrie- 4.0-Technokraten gegenseitig beweihräuchern und Lösungen in den Markt drücken, die verzweifelt ein Problem suchen, dann ist Syska wohl ihr Partycrasher.
Maschinenbauer nutzt den Google-Algorithmus
Dass irgendwann Algorithmen ein komplexes, linear nicht beschreibbares System wie eine Fabrik steuern könnten, bleibt für ihn so lange Illusion, solange sich darin ein irrationales Wesen namens Mensch herumtreibt. Jein, denn ich denke, dass es gute Ansätze dafür bereits gibt. Ins Silicon Valley brauchen wir dafür aber nicht, denn diese finden sich auch vor unserer Haustür. Wie zum Beispiel im oberen Mühlviertel: Seit eineinhalb Jahren plant dort nämlich ein digitaler Zwilling die perfekte Produktion für das neue Werk des Metallbauspezialisten Biohort. Entscheidet dabei über Ressourcenverteilung und Erstinvestitionen (Seite 32). Oder richten wir unseren Blick nach Ennsdorf, wo Salvagnini Maschinenbau seine Hauptantriebe mit der Cloud sprechen lässt, um branchenspezifische Prognosen für die Lebensdauer von Komponenten zu erstellen (Seite 40). Und gern auch in Blick ins Nachbarland: Kennen Sie den Anlagenbauer Achenbach Buschhütten aus dem Siegerland? Nein? Sollten Sie aber, denn immerhin nützt er als einer der Ersten seiner Branche den Google-Algorithmus, um Intelligenz in seine Walzwerke zu bringen. Ab Seite 26.
https://youtu.be/aUQqD3C7_2g Hier das Video-Editorial von Chefredakteurin Elisabeth Biedermann
Causa Pilotfabrik
Es sind Österreichs große Testlabore für Industrie 4.0: Als im Juli der Startschuss für die Linzer Variante fiel, war die Story für mich klar. Wie viele Pilotfabriken braucht eigentlich Österreich? Ein Thema, bei dem die Meinungen wohl weit auseinandergehen – zumindest die von Fördergebern und Forschungsmagnaten. Politisch ideologisiert keilen Wien, Linz und Graz nämlich nicht nur um Forschungsgelder, sondern vor allem um die Gunst der Industrie und bekommen dabei immer mehr Konkurrenz von Fachhochschulen. Werden sie diesen Spagat meistern? Ab Seite 16.
Ich wünsche Euch in diesem Sinne ein knackiges Lesevergnügen! Hier geht's zum E-Paper.
Eure Elisabeth Biedermann, Chefredakteurin