Tracking : Wie das Start-up Conbee mit smarten Sensoren die Logistik verbessern will

Stolze Firmengründer: Michael Nickolai (li) und Matthias Welzbacher (re) smarte TAGs wurden 2017 auf der LogiMAT als bestes Produkt des Jahres ausgezeichnet
© Conbee

„Eigentlich ist der Sensor ein Tausendsassa und kann in den unterschiedlichsten Applikationen verwendet werden“ schwärmt Matthias Welzbacher, einer der drei Gründer des deutschen Start-up-Unternehmens conbee, das diesen Sensor oder auch smart-TAG genannt entwickelt hat und derzeit in Pilotprojekten im Automobilbereich oder Container-und Kühltransporten verwendet wird. Mit der von der conbee entwickelten Sensorik werden Informationen über den Ort, den Zustand und die Bewegung von Fahrzeugen, Materialien, Ladungsträger oder andere Dinge mehr im betrieblichen Bereich in Echtzeit bereitgestellt. Auf der vorjährigen LogiMat wurde dieser smarte TAG als bestes Produkt des Jahres 2017 im Bereich Identifikation ausgezeichnet und wurde conbee im größeren Stil in der Intralogistik-Welt bekannt.

Innerbetriebliche Prozesse optimieren

„Unternehmen können damit ihre Logistikabläufe über die komplette Lieferkette optimieren, Lagerkonzepte verbessern aber auch gekonnt Ressourcen einsparen“, ergänzt Geschäftspartner und Geschäftsführer Michael Nickolai gegenüber Factory. Es geht schlichtweg um die Verwaltung von beweglichen Gütern im betrieblichen Bereich. Dank dieses Sensors und der damit in Verbindung stehenden Hard- und Software gibt es in Echtzeit einen Überblick über alle Fahrzeuge und Geräte auf dem Firmengelände. Kurzum: Der Sensor spielt überall dort seine Vorzüge aus, wo durch mehr Wissen, Daten-Abläufe und Prozesse schneller, schlanker und effizienter gemacht werden können. Der Sensor hilft aber auch Diebstähle und Vandalismus zu vermeiden und optimiert gleichzeitig innerbetriebliche Prozesse. Beim Erreichen von Schwellenwerten kann Alarm ausgelöst werden können kritische Prozesse kontrolliert und gesteuert werden wie beispielsweise die Einhaltung einer Kühlkette für ein bestimmtes Produkt.

Sensor ist modular und skalierbar

Der Sensor kann nach dem Baukastenprinzip auf individuelle Anwendungserfordernisse konfektioniert werden, ist modular und skalierbar. Hard- und Software werden auf die Bedürfnisse des Nutzers abgestimmt wobei minimaler Energieverbrauch und höchste Laufzeit im Vordergrund stehen. Die Batterie leistet dadurch auch in intensiveren Anwendungen bis zu drei Jahre lang ihre Dienste. Der Sensor spielt digital alle Stückeln: Die genutzte, offene Plattform des Sensors ist anwendungsfähig für zukünftige Funk-Standards, wie beispielsweise Bluetooth 5.0, LPWAN und NB-IoT. Welzbacher: „Intelligente Algorithmen zur Erkennung und Analyse von Bewegung ermöglichen die Einbindung in Logistik- und Qualitätsprozesse des Kunden“. Energieeffiziente und sichere Übertragung von Daten ist ein essentieller Faktor für smarte IoT-Produkte und Lösungen, wobei eine lange autarke Laufzeit einer der Schlüssel für wirtschaftliche Anwendungen ist.

Angesprochen und konfiguriert wird der Sensor über die conbee-App via Bluetooth Low Energy. Welzbacher: „So ist es möglich Parameter wie Sendungsintervalle und –frequenz zu ändern und auch Sensorwerte anzuzeigen.“ Für die Einbindung in bestehend Prozessabläufe im Betrieb werden auf dem Areal Datensammler (Gateways) installiert, die entweder über BLE oder Lora die Daten des Sensors empfangen und über Schnittstellen auch in Fremdsysteme des Kunden übergeben können.

Im Interview: Wie Matthias Welzbacher, Gründer von Conbee, Logistikprozesse optimieren will.