Industrial Security : Was Phoenix Contact der Wiener Pilotfabrik beisteuert

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© Phoenix Contact / Wolfgang Valicekfr

FACTORY: Herr Lutzky, welche Hoffnungen verbinden Sie mit Ihrem Engagement in der Wiener Pilotfabrik?

Thomas Lutzky: Die Pilotfabrik ist ein Leuchtturmprojekt im Rahmen der österreichischen Forschung zu Industrie 4.0 relevanten Problemstellungen. Wir sind stolz darauf Projektpartner zu sein und erwarten einen laufenden wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn. Und natürlich freuen wir uns auch über viele technologische Fragestellungen aus der betrieblichen Praxis.

Eine solche Industriepartnerschaft bringt auch erkleckliche finanzielle Investition mit sich. Wann rechnen Sie, dass es zu einem ROI kommt und wie soll der aussehen?

Lutzky: Wir unterstützen viele Universitäten, Fachhochschulen und HTLs, z.B. auch im Rahmen unseres EduNet-Netzwerks. Zielsetzung ist es dabei stets junge Menschen für Technik zu begeistern und Ihnen die praktische Ausbildung mit moderner Technologie zu ermöglichen, die sie nach Abschluss ihrer Ausbildung auch in der betrieblichen Praxis vorfinden. So kommen wir mit jungen Menschen in Kontakt, die sich für unser Unternehmen interessieren, einerseits als potenzielle Mitarbeiter andererseits als künftige Anwender.

Phoenix Contact engagiert sich vor allem im Security-Bereich. Warum hat man sich darauf konzentriert?

Lutzky: Die Pilotfabrik ist ein Gemeinschaftsunternehmen der TU Wien, der FFG und von rund 20 Unternehmen. Im Rahmen der Konzepterstellung wurde von der TU darauf geachtet, dass jedes der beteiligten Unternehmen seine Stärken einbringt und es zu keinen Doppelgleisigkeiten kommt. Uns hat man darum ersucht die Netzwerktechnik, das Security-Konzept, Teilbereiche des Safety-Konzeptes sowie Industrie-PCs einzubringen.

Ist Security der Schlüssel zur vernetzten Fabrik?

Lutzky: In der vernetzten Fabrik lauern große Risiken. Diesen muss mit tauglichen Security- und Safety-Konzepten begegnet werden. So gesehen ist Security nicht der Schlüssel, aber die „Versicherung“ der vernetzten Fabrik.

Vielen Dank für das Gespräch!

Was Phoenix Contact Österreichs erster Pilotfabrik beigesteuert hat

1. Netzwerk- und Security-Konzept

Phoenix Contact führte gemeinsam mit der TU-Wien die Planung und Umsetzung des Netzwerkes, basierend auf den Sicherheitsempfehlungen der IEC 62443, durch. Dabei wurden folgende Komponenten verbaut:

Zur Segmentierung und Fernwartung der Maschinennetzwerke wruden Security-Komponenten, wie z.B. mGuard Security-Router mit Firewall und Secure-Cloud eingesetzt. Diese bilden das Rückgrat der, für die Ausfallsicherheit unbedingt notwendigen, Segmentierung der einzelnen Produktionsteile.

Im Produktionsnetzwerk befinden sich weiters viele Managed Ethernet-Switches der neuen Serie-2000, und in eigenen Netzwerk-Segmenten die WLAN-Komponenten der Serien-1000 und -5000 sowie einige Bluetooth-Funkstrecken.

2. Einsatz von Phoenix Contact Industrie-PCs

Leistungsstarken Industrie-PCs mit großen Multitouch Displays wurden in Wien vielfach eingesetzt. Sie sind lüfterlos im wasserfesten Aluminiumgehäuse gekapselt, und einige wurden auch als Box-PCs im Schaltschrank verbaut.

Einerseits dienen sie der Bedienerführung zu den einzelnen Arbeitsschritten an den verschiedenen Montagestationen

und andererseits zur Produktion, Visualisierung und Virtualisierung der gesamten Anlage.

3. Safety-Moderation

Bei Moderationen wurde von Safety-Experten gemeinsam mit den TU-Mitarbeitern folgendes erarbeitet:

Die Vorgehensweise zum Festlegen der Maschinengrenzen, das Identifizieren von Gefährdungen und Risiken sowie deren Minderung wurden besprochen.

Risikobeurteilungen anhand bestehender Maschinengruppen wurden durchgeführt und mögliche Konzepte zur Absicherungen definiert.

Highlights 2018: Das sind die neuen Produkthighlights einer smarte Welt von Phoenix Contact.