Förderung : So profitieren Sie von KMU.Digital

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© Robert Kneschke - stock.adobe.com

Jedes kleine und mittelgroße Unternehmen kann durch KMU.Digital bis zu 9.000 Euro an Förderungen für sein Digitalisierungsprojekt bekommen, davon bis zu 3.000 Euro für Beratung und bis zu 6.000 Euro für die Umsetzung. Vor allem klassische Handwerksbetriebe denken im ersten Moment oft nicht daran, wie sie den Workflow durch Digitalisierung revolutionieren können. Rüdiger Linhart, Berufsgruppensprecher IT in Wien, erklärt anhand von praktischen Beispielen, welche technischen Möglichkeiten es gibt und zeigt zudem ein paar häufig anzutreffende Schwachstellen in der bereits vorhandenen IT-Ausstattung auf.

„KMU.Digital wurde vor Kurzem um weitere 15 Millionen Euro aufgestockt. Allerdings ist das Fördervolumen erfahrungsgemäß rasch ausgeschöpft. Ich appelliere daher an alle KMU aus sämtlichen Branchen, dass sie diese hervorragende Chance zur Digitalisierung möglichst zeitnah nutzen“, betont Martin Puaschitz, Obmann der Wiener Wirtschaftskammer Fachgruppe UBIT. Rüdiger Linhart, Berufsgruppensprecher IT in der Wiener Wirtschaftskammer, liefert Tipps aus der Praxis:

1. Mit Online-Termin-Tools zu Wettbewerbsvorteilen

Termine für einen neuen Haarschnitt sind derzeit ein besonders emotionales Thema. Frisöre, die ihren Kunden die Möglichkeit bieten, bequem per Internetmaske einen Termin zu buchen, werden nicht nur jetzt, sondern auch in der Post-Corona-Ära einen klaren Wettbewerbsvorteil haben. Dann gehört das zwischen Schultern und Ohr eingeklemmte Telefon für Terminvereinbarungen während dem Haarschnitt endgültig der Vergangenheit an. Auch in anderen Branchen werden Terminbuchungen via Telefon oder E-Mail zunehmend als veraltet wahrgenommen – angefangen von der Pizza-Bestellung bis zum Arztbesuch. „Ein großer Vorteil von sicheren Web-Lösungen ist auch, dass Kunden ihre Kontakt-Daten nicht ständig neu eingeben müssen“, erklärt Linhart.

2. Digitale Systeme für Zeit- und Leistungserfassung einführen

Vor allem bei Handwerksbetrieben, deren Mitarbeiter Kundentermine wahrnehmen, können digitale Zeit- und Leistungserfassungssysteme wichtige Dienste leisten. „Die Mitarbeiter müssen in der Früh und am Abend nicht mehr zum Ein- und Ausstempeln in den Betrieb fahren und können zugleich die Leistungen und Anfahrtswege beim Kunden viel exakter protokollieren“, erklärt der Experte. Dadurch sinkt die Fehleranfälligkeit. Zugleich ist damit eine punktgenaue Ressourcen-Planung möglich, indem beispielsweise ein Kunde in einer Online-Maske einen fixen Termin bei einem bestimmten Handwerker buchen kann. Eine Anbindung des Systems an das Warenwirtschaftsprogramm des Unternehmens sorgt bei der Verrechnung nochmal für eine Arbeitserleichterung.

3. Sicherheit mittels Server-Verlagerung und Zwei-Faktor-Authentifizierung

Einige KMU mussten zu Beginn der Pandemie binnen weniger Tage behelfsmäßig Homeoffice-Lösungen erschaffen, um wirtschaftlich überleben zu können. Bei einigen ist die Improvisation aber mittlerweile zum Dauerzustand geworden. „Zuweilen arbeitet der Papa am Vormittag für die Firma und die Tochter macht am selben Gerät am Nachmittag ihre Hausübungen. Da braucht es sauber getrennte Lösungen. Zudem sollten die Server nicht mehr irgendwo in einem Kammerl im Betrieb stehen, sondern in ein sicheres Rechenzentrum verlagert werden, wo es unter anderem Back-up-Lösungen für den Notfall gibt“, erklärt Linhart. Ganz wichtig ist auch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung beim Login, indem man beispielsweise Einmalpasswörter mit biometrischen Daten kombiniert.

4. Online-Shops und Websites auf Vordermann bringen

Mittlerweile gehören zwar auch bei KMU eine eigene Website und – je nach Branche – auch ein Online-Shop zum Alltag. In der Praxis trifft man aber nicht selten auf veraltete Codes, nicht DSGVO-konforme Umsetzungen oder gar mangelnde bzw. nicht vorhandene Firewalls. Digitale Prozessoptimierung bedeutet allerdings noch viel mehr als die Behebung von offensichtlichen Mängeln. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise die Anbindung des eigenen Online-Shops an einen Partner, der künftig die Verpackung, Auslieferung und den Versand übernimmt. Möglich ist aber auch, dass Lebensmittelhändler oder Gastronomiebetriebe den umgekehrten Weg gehen. Statt an Lieferdienste hohe Provisionen für die Auslieferung ihrer Produkte zu zahlen, könnten sie diese Dienstleistung künftig eventuell selbst erbringen und den Webshop entsprechend adaptieren.

5. An Unternehmensberater und IT-Experten wenden

„Damit Digitalisierungsprojekte gefördert werden, müssen sich KMU an IT-Dienstleister und Unternehmensberater wenden, die für das jeweilige Themengebiet eine Zertifizierung aufweisen. Eine ausgezeichnete Filterfunktion dafür bietet das UBIT Firmen A-Z“, erklärt Linhart. Zur Strategieberatung und Potenzialanalyse zum Schwerpunkt Geschäftsmodelle & Prozesse sind „Certified Digital Consultant“ berechtigt, für den Schwerpunkt IT- und Cybersecurity sogenannte „Certified Data & IT Security Expert“ und für E-Commerce & Online-Marketing kommen „Certified eCommerce & Social Media Consultants“ und „Certified eCommerce & Social Media Experts“ in Frage. Die richtigen Ansprechpartner im Bereich Digitale Verwaltung sind wiederum „Certified Digital Public Administration Experts“.