Digitale Plattformen : Sieben Industrie 4.0-Plattformen, die Sie kennen sollten

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Digitale Plattformen bewirken Synergien und vereinfachen die Interaktion zwischen den daran Beteiligten. Sie machen neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle möglich, steigern die Effizienz und erzeugen Mehrwert. Viele Industrieunternehmen setzten auf digitale Plattformen und präsentieren eigene Lösungen. Wir haben sieben Industrie 4.0-Plattformen aus dem umfangreichen Angebot am Markt ausgewählt und zeigen, was sie können.

1. MindSphere World: Das IoT erobern mit Siemens

Mindsphere World ist eine internationale Nutzerorganisation, das Produkt dahinter heißt Mindsphere. Letzteres ist ein cloud-basiertes, offenes Internet of Things (IoT)-Betriebssystem von Siemens. Es verbindet die Daten von Produkten, Anlagen, Systemen und Maschinen mit der digitalen Welt. Die Produktivität und Effizienz in den Unternehmen soll durch die Analyse von Daten über leistungsstarke Anwendungen erhöht werden.

Was bietet MindSphere? Mit der Plattform für Industrie 4.0 für Maschinen und Anlagenbau MindConnect ermöglicht Siemens eine sichere und flexible Anbindung von Maschinen, Unternehmens- und Branchenanwendungen durch Hardware- oder Software-Konnektivlösungen. Damit können Unternehmen, die IoT-Initiativen durchführen, ihre unterschiedlichen Objekte von verschiedenen Standorten aus verbinden. Sind die Daten gesammelt, werden sie in umsetzbare Informationen umgewandelt. Offene Standards, robuste APIs und eine innovativen Umgebung ermöglichen die einfache Entwicklung und Bereitstellung von MindSphere-Applikationen. Nutzen Unternehmen diese Analysefunktionen, können sie die Produktivität und Effizienz von Maschinen, Anlagen, Systemen oder global verteilten Maschinenflotten steigern. Das Partner-Ökosystem ist umfassend. Dieses und die MindServices von Siemens unterstützen mit maßgeschneiderten Dienstleistungen und Lösungen, damit eine kundenspezifische MindSphere-Lösung erarbeitet und umgesetzt werden kann.

2. Open Industry 4.0 Alliance: Flirt mit SAP

Die Open Industry 4.0 Alliance versteht sich als standardisiertes und offenes Ökosystem für den Betrieb von automatisierten Fabriken und Anlagen, unter Einbindung von Logisitk und Service. Gegründet wurde die Open Industry 4.0 Alliance vor Kurzem durch die Unternehmen Beckhoff, Endress+Hauser, Hilscher, ifm, Kuka, Multivac und SAP. Die Allianz ist grundsätzlich für jedes Unternehmen offen: So sind auch Balluff, Gebhardt, Pepperl+Fuchs oder Samson bereits Mitglieder.

Was bietet Open Industry 4.0 Alliance? Die Open Industry 4.0 Alliance soll ihren Kunden ein offenes, standard-basiertes und kompatibles Angebot für die gesamte Strecke erschließen – vom Objekt in der Werkhalle bis zum Service. Kunden können aus einem Baukasten modularer, kompatibler und skalierbarer Lösungs- und Dienstleistungskomponenten auswählen. Diese bauen auf den Kernkompetenzen der Gründer und Mitglieder der Open Industry 4.0 Alliance auf. Die Anbindung an das Lösungsportfolio von SAP ist geplant. Das soll die Geschäftsprozesse eines Unternehmens sowie die Kollaboration über Unternehmensgrenzen hinweg mit Partnerunternehmen gewährleisten. Das Angebot besteht aus vier Bausteinen: Device Connectivity, Operator Cloud, Edge und Cloud Central. Auch ein Dienstleistungsangebot gehört dazu. Die ersten Proof-of-Concepts wurden 2018 abgeschlossen. Für die zweite Hälfte des Jahres 2019 ist eine erste Leistungsschau geplant.

3. ABB Ability: Mit der Expertise von ABB

ABB Ability bündelt das Angebot an digitalen Lösungen und Services von ABB. Die Plattform verbindet fortgeschrittene Konnektivität, digitale Technologien und das Industrie-Know How des Unternehmens. Das soll die Produktivität und Performance der Kunden von ABB Ability erhöhen und deren Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit steigern.

Was bietet ABB Ability? Kunden in der Energieversorgung, der Industrie und im Transport- und Infrastruktursektor können mit Hilfe von ABB Ability Prozesse neu entwickeln oder verbessern. Die Planung und Steuerung des Echtzeitbetriebs werden optimiert. Die Ergebnisse werden in die Steuerungssysteme eingespeist und verbessern so Kennzahlen, wie die Anlagenverfügbarkeit, Schnelligkeit und Rendite. Das Angebot an digitalen Lösungen von ABB Ability umfasst Leistungsmanagementlösungen für anlagenintensive Branchen, Steuerungssysteme für Prozessindustrien und Fernüberwachungsdienste für Roboter, Motoren und Maschinen. Auch Steuerungslösungen für Gebäude sowie Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und Offshore-Plattformen sind möglich. Die Lösungen werden auf der Microsoft-Plattform Azure entwickelt. Zu den Technologien aus dem ABB Ability-Portfolio zählt etwa das ABB Ability Asset Health Center 3.0. Es nutzt prädiktive und präskriptive Analyse und maßgeschneiderte Modelle, um den entstehenden Wartungsbedarf zu ermitteln und anhand von Ausfallwahrscheinlichkeit und Anlagenbedeutung zu priorisieren.

4. Azure IoT Hub: Auf dem Weg in die Zukunft mit Microsoft

Azure IoT ist eine Sammlung von Clouddiensten, die von Microsoft verwaltet werden und Milliarden von IoT-Ressourcen verbinden, überwachen und steuern können. Mit Azure IoT von Microsoft kann ein Unternehmen eine Lösung für sich entwickeln oder gemeinsam mit einem Microsoft-Partner erstellen, auch fertige Lösungen werden angeboten. Eine der Anwendungen von Azure IoT ist Azure IoT Hub.

Was bietet Azure IoT Hub? IoT Hub ist ein in der Cloud gehosteter und verwalteter Dienst, der als zentraler Nachrichtenhub für die bidirektionale Kommunikation zwischen der IoT-Anwendung und den von der Anwendung verwalteten Geräten dient. Praktisch jedes Gerät kann mit IoT Hub verbunden werden. Die Anwendung unterstützt die Kommunikation vom Gerät an die Cloud und umgekehrt. Mehrere Messagingmuster werden unterstützt, wie etwa Gerät-zu-Cloud-Telemetrie oder Dateiuploads von Geräten. Geräteerstellung, Ausfälle oder Geräteverbindungen werden durch die IoT Hub-Überwachung nachverfolgt. Mit IoT Hub können skalierbare IoT-Lösungen mit voller Funktion erstellt werden, zum Beispiel für die Verwaltung von Werkzeugen und Maschinen in der industriellen Fertigung. IoT Hub ist die Basis für weitere Dienste: IoT Central und IoT Solution Accelerators.

5. ThingWorx: Die Verbindungs-Plattform von ptc

Die Plattform ThingWorx ist ein Produkt von ptc. Mit seiner Hilfe können Unternehmen smarte Produkte, Verfahren und Software erstellen, um leistungsstarke IoT-Anwendungen und Augmented Reality (AR)-Erlebnisse zu erzeugen.

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Was bietet ThingWorx? Mit ThingWorx lassen sich intelligente, vernetzte Abläufe und Produkte erkunden, bewerten und meistern. Mittels künstlicher Intelligenz und Technologie für maschinelles Lernen können spezifische Herausforderungen gelöst werden, die durch die große Menge an Daten aus dem Industrial IoT entstehen. Die Anwendungen auf der Basis von ThingWorx vereinfachen die Verwaltung von vernetzten Produkten. So lassen sich Geräte, Systeme und Prozesse besser überwachen, verwalten und auch optimieren. Voneinander getrennte Geräte, Clouds und Anwendungen werden miteinander verbunden. Damit ermöglicht ThingWorx den Zugriff auf mehrere Datenquellen für IoT-Lösungen. Die Plattform bietet auch AR-Funktionen für das Industrial IoT.

6. Axoom: Das IoT-Ass im Ärmel von Trumpf

Axoom ist ein Angebot des Maschinenbauers Trumpf. Ziel ist es, digitale Lösungen für die Produktion zu entwickeln und so „Smart factories“ entstehen zu lassen. Kunden und Partner können Daten von Maschinen, Sensoren und Software-Systemen nutzen, die über die cloud-basierte Plattform gebündelt werden.

Was bietet Axoom? Axoom vernetzt Maschinen und Systemlandschaften seiner Kunden entlang der ganzen Wertschöpfungskette. Die Maschinen und ihre spezifischen Informationen werden über eine Plug-and-Play-Anbindung an die Plattform im Connection Center verwaltet. Die Daten können in Echtzeit über das Condition Monitoring und das Performance Dashboard visualisiert werden. Das schafft Transparenz über den Zustand und die Leistung der Maschinen. Die gewonnenen Daten können auch für weiterführende Analysen genutzt werden, beispielsweise um Predictive Maitenance einzuführen. Axoom-Kunden können über die Plattform mit Partnern von Software und Hardware zusammenarbeiten und haben damit Zugriff auf eine Vielzahl an Lösungen. Auch zukünftige Produkte lassen sich optimieren. Proaktive Software- und Maschinen-Updates verringern den Instandhaltungsaufwand für die Endkunden.

7. Adamos: Die Allianz für den Maschinen- und Anlagenbau

Adamos steht für Adaptive Manufacturing Open Solutions. Es handelt sich hier um eine strategische Allianz für den Maschinen- und Anlagenbau. Hinter Adamos stehen Dmg Mori, Dürr, Software AG, Zeiss, Asm pt, Engel und Karl Mayer. Das Wissen aus Maschinenbau, Produktion und Informationstechnik soll gebündelt und Standards für die digitale Produktion gesetzt werden.

Was bietet Adamos? Die Adamos Industrial Internet of Things-Plattform ist unabhängig vom Hersteller. Sie bietet die grundlegende Infrastruktur und grundlegenden Funktionalitäten als „Platform-as-a-Service“ (PaaS). Sie ist aus unabhängigen, integrierten Modulen zusammengesetzt. Basismodule sind etwa Connectivity, Device & Data Management, Advanced Reporting oder On-Premise & Cloud Integration. Jedes Modul verfügt über mehrere Funktionen, um individuelle digitale Anwendungen zu generieren. Das ermöglicht es, die Produktivität in der Fertigung zu verbessern und Maschinen stärker auszulasten oder auch eine End-to-End-Transparenz zu erreichen. Adamos bietet mit der App Factory darüber hinaus eine Umgebung für Partner zur gemeinsamen Entwicklung von Apps für unterschiedliche Themenbereiche. Die Partner vermarkten ihr digitales Angebot selbstständig, ihre digitalen Marktplätze sind herstellerspezifisch.