Software : Neues CD-Labor hilft Industrie bei Management von Software-Vielfalt
In Unternehmen laufen oft verschiedene Maschinen unterschiedlichen Alters, die von ebenso unterschiedlichen Programmen gesteuert werden. Ein neues am Linz Institute of Technology (LIT) der Universität Linz eröffnetes Christian Doppler CD-Labor will der Industrie helfen, diese Vielfalt an Software-Systemen zur Steuerung und Optimierung von Produktionsprozessen besser zu managen.
Unternehmenspartner des neuen "CD-Labors Mastering Variability in Software-intensive Cyber-physical Production Systems" ist der Stahlanlagenbauer Primetals Technologies. Bei der Modernisierung bestehender Anlagen wird die Steuerungs- und Automatisierungssoftware nicht immer komplett neu entwickelt. Erforderlich sind vielmehr Methoden, die es erlauben, Softwarekomponenten wiederzuverwenden und rasch an die Erfordernisse der jeweiligen Anlagen anzupassen.
Rick Rabiser, einer der beiden Leiter des neuen CD-Labors, nennt als Ziel der neuen Forschungseinrichtung, den Grad der Wiederverwendung bei der Entwicklung von Steuerungs- und Automatisierungssoftware zu erhöhen und die Software-Variantenvielfalt erfolgreich zu managen. Zudem soll bereits in den Software-Entwicklungswerkzeugen berücksichtigt werden, dass Hard- und Software in solchen Anlagen perfekt harmonieren müssen. Die Wissenschafter wollen mit ihrer Arbeit dem Unternehmenspartner „Methoden und Werkzeuge in die Hand geben, welche sie bei der Entwicklung von Steuerungs- und Automatisierungssoftware besser unterstützen - unabhängig von Alter oder Art der vorliegenden Anlagen“, so der zweite Labor-Leiter, Alois Zoitl.
In den von der CDG für jeweils sieben Jahre genehmigten CD-Laboren kooperieren Wissenschafter mit Unternehmen im Bereich anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Das Budget - im konkreten Fall 2,37 Millionen Euro - kommt dabei jeweils zur Hälfte von der öffentlichen Hand und den Unternehmenspartnern.