Ventilatoren : Elektror Airsystems gelingt dezentral gesteuerter Luftschrank

Stefan Recker
© Elektror airsystems

Luft ist ein vielseitiges Element. Sie kann verschiedene Formen annehmen - vom leichten Lüftchen bis zum tosenden Sturm. „We make air work“ lautet der Slogan des deutschen Unternehmens, Elektror airsystems GmbH. Und genau dieser Satz bringt es auf den Punkt: Mit Ventilatoren und Seitenkanalverdichtern wird aus Luft ein Arbeitsmedium generiert. Durch das breite Produktportfolio und die umfassenden Einsatzmöglichkeiten von Luft zählt Elektror zu den international führenden Herstellern. Elektror ist in nahezu allen Branchen der Industrie und des verarbeitenden Gewerbes vertreten. Schwerpunkte liegen in folgenden Branchen: Absaugungs-, Trocknungstechnik, Nahrungs-/Genussmittelindustrie, Kälte-/Klima-/Wärme- und Wassertechnik, Umwelttechnik, Fördertechnik, Textilindustrie, Verpackungstechnik und Druckindustrie. So breit die Vielfalt der Anlagen ist, so flexibel und effizient muss das lufttechnische System dahinter sein.

Optimierte Auslegung führt zu Kostenvorteilen

Der Ventilator oder Seitenkanalverdichter muss immer als Gesamtsystem in einer lufttechnischen Anlage betrachtet werden. Es genügt beispielsweise nicht, einen leistungsstarken Ventilator in die Anlage zu integrieren, wenn das daran anschließende Rohrsystem dafür nicht ausgelegt und optimiert ist. Der einzige Effekt, der dadurch erzielt wird, ist ein zu hoher Energieverbrauch und ein eventuell nicht zufriedenstellendes Ergebnis. Mit jahrzehntelanger Erfahrung, modernen Entwicklungstools wie Strömungssimulation und 3D-Druck mobilisiert der Mittelständler Elektror airsystems ein erhebliches Effizienzpotenzial. Der Ventilator wird so als Glied eines großen Systems beleuchtet und optimiert, was in vielen Fällen Einsparung von Energiekosten sowie die Wahl eines kleineren Gebläses bedeuten kann. Elektror hat sich darauf spezialisiert und nimmt den Kunden die lufttechnische Auslegung der Anlage komplett ab.

Hohes Investment in Forschung und Entwicklung

Um technologisch am Ball zu bleiben, investierte das 320-Mitarbeiter-Unternehmen bereits vor zwei Jahren in eine neue anwendungsnahe Abteilung "Technologieentwicklung und Simulation", die im Headquarters in Ostfildern nahe Stuttgart lokalisiert ist. Nur durch diese Investition kann das Unternehmen sicherstellen, wichtige Trends nicht zu verpassen und technische Möglichkeiten up to date zu halten. Ventilatorenhersteller müssen von Grund auf verstehen, wie ein Ventilator im eingebauten Zustand wirkt, damit das Gebläse die definierte Luftmenge für die Anwendung stabil bereitstellt. Dafür untersucht Leiter der Abteilung, Stefan Recker, mit seinem Team unter Anderem die Bereiche Effizienz, Geräusch, Festigkeit und Verbund von Ventilatoren mit Rapid Prototyping, Strömungssimulationen und Belastungsanalysen. Beispielsweise wird per Simulation das Strömungsverhalten im Ventilator bei verschiedenen Betriebszuständen untersucht. So können gezielt Maßnahmen entwickelt werden, etwa zur Reduzierung der Wirbelbildung und Ablösegebiete, was der Effizienz und der Schallreduzierung zugutekommt.

Dezentral gesteuertes Komplettsystem

Neben dem Trend, die Optimierung der lufttechnischen Anlage von Kundenseite zum Hersteller zu übergeben und auszulagern, gibt es noch eine weitere Entwicklung, die der Ventilatorenhersteller detektiert hat. Wer als Komponentenlieferant hauptsächlich Anlagenbauer bedient, für den gehört die passgenaue Individuallösung zum Tagesgeschäft. Die Rede ist von Komplettlösungen und Systemen. Deshalb wurde mit dem Geschäftsfeld "Systems and Solutions" eine neue Ära eingeläutet. Ein Produkt dieses Geschäftsfeldes wurde erstmalig auf der vergangenen Hannover Messe im April vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Komplettsystem in Form eines Luftschranks, dessen Komponenten sich dezentral steuern lassen. Diese Lösung erspart es, Ventilatoren an unterschiedlichen Stellen einer Anlage verbauen zu müssen. Per Plug&Blow wird der Luftschrank positioniert, angeschlossen und los geht's. Für die an vielen Stellen benötigte Luft waren zuvor zahlreiche Anschlüsse nötig. Nun ist alles in einem komplett ausgestatteten und geräuschgedämmten Luftschrank integriert.

Elektror airsystems Österreich

Die globale Ausrichtung der Elektror Gruppe wird in allen Vertriebsniederlassungen weltweit angeboten. Mit dem Leitmotto "think global, act local" finden Kunden weltweit Ansprechpartner zum Thema Lufttechnik im eigenen Land. Dazu zählt auch die österreichische Niederlassung bei Ried im Innkreis seit mehr als 15 Jahren. 2008 wurde die Vertriebspräsenz in eine rechtlich selbstständige Vertriebsgesellschaft überführt. Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage und der höheren und komplexeren Kundenanforderungen wurde der österreichische Firmensitz im Mai 2016 in ein größeres Gebäude verlegt. Der neue Standort in Tumeltsham bei Ried i.I. bietet nun neben einem großzügigen Showroom ausreichend Fläche und Ressourcen, um Service- und Reparaturarbeiten schnell, effizient und kostengünstig durchführen zu können. Um auch in Notfällen den Kunden umgehend Ersatzgeräte zur Verfügung stellen zu können, finden im neuen Lager neben Vorführ- und Testgeräten auch Notfall-Ersatzventilatoren ihren Platz. Von diesem Standort aus betreut heute ein vierköpfiges Team die österreichischen Kunden sowie Interessenten und ist seit 2015 ein zertifizierter Lehrlingsausbildungsbetrieb. Im Dezember 2016 wurde das Unternehmen mit dem Service-Siegel "Leitbetrieb Österreich" ausgezeichnet, welches nur Unternehmen tragen, deren Anspruch es ist, herausragende Servicequalität zu bieten. Gemeinsam mit den Kunden werden von kleinen Projekten bis hin zu kompletten Systemlösungen die verschiedensten Konzepte erarbeitet und fallweise auch direkt beim Kunden vor Ort getestet und optimiert.