Absaugtechnologie : Dustcontrol: Staub vernichtet Geld

Herr Pfister, schmutzige Maschinen müssen öfter repariert werden, stimmt das?
Pfister: Ja das stimmt. Staub und Verunreinigungen dringen tief in die Anlagen ein und erhöhen somit schmerzhafte Maschinenausfälle und Reparaturkosten. Oft sind die beschädigten Bereiche vollständig zu zerlegen und Teile aufgrund von Verunreinigungen und Verschleiß auszutauschen. In Betrieben, die wenig Wert auf Sauberkeit in der Produktion legen, wird regelrecht Geld vernichtet.
Oft wird in Fertigungen Absaugen durch Blasen mit Druckluft ersetzt. Warum ist das eine schlechte Methode?
Pfister: Meistens geschieht das beim Reinigen von Werkstücken oder Vorrichtungen. Wer mit der Druckluftpistole heranrückt, versprüht viel Staub, Späne und ölige Emulsionen. Die Folge: Rutschige Böden, ölhaltige Luft, verdreckte Maschinen. Hier kann eine Absaugung wesentlich bessere Dienste leisten. Um aus der eigenen Erfahrung zu plaudern, gab es bei uns in den letzten Jahren immer mehr Anfragen betreffend Sauberkeit am Arbeitsplatz.
Ich darf Sie zitieren: „Wertvolle Rohstoffe lösen sich in Luft auf.“ Was meinen Sie damit?
Pfister: Damit ist der Materialausschuss gemeint. Oft geht ein wesentlicher Teil des zu bearbeitenden Rohstoffes sprichwörtlich daneben. Wertvolle Rohstoffe gehen verloren, wenn sie nicht sortenrein aufgefangen und so wiederverwendet werden können. Dieses Problem lässt sich leicht mit verschiedenen Absauglösungen beheben. Dabei sind aber ein entsprechendes Know-how und jahrelange Erfahrung notwendig.
Und wie machen Sie das Material dann sortenrein?
Pfister: Wir haben schon einige Absauganlagen gebaut, die überschüssiges Material während oder nach der Produktion absaugen. So kann zB jeder Arbeitsplatz mit einem Zentralstaubsauger-Anschluss ausgestattet werden. Das überschüssige Material wird dann über eine Saugleitung in einen Abscheider transportiert und dort sortenrein wieder dem Produktionsprozess zugeführt. In Zeiten der Nachhaltigkeit und Rohstoffknappheit ist solch eine Absauganlage von größter Bedeutung.
Warum wäre gerade die Leiterplattenfertigung ohne ihre Anlagen gefährlich?
Pfister: Weil es dort giftige und gesundheitsschädliche Stäube, wie zB Arsen, gibt. Damit dürfen die Mitarbeiter nicht in Berührung kommen. Hier ist eine hohe Verlässlichkeit und eine perfekte Abscheidung und Filterung notwendig. Das gilt besonders bei der Entsorgung des abgesaugten Materials. Das Material wird dabei unterhalb des Abscheiders in einem Auffangbehälter gesammelt. Wenn dieser voll ist, muss man ihn vom Abscheider abkoppeln.
Aber bei der Abkopplung könnte doch Arsenstaub entweichen?
Pfister: Das stimmt. Aber unser Behälter ist so ausgeführt, dass in ihm ein Plastiksack integriert ist, welcher sofort verschließbar ist, damit kein Staub in die Umgebung gelangt. Solche Anlagen müssen von Grund auf gut durchdacht sein. Jedes Gesundheitsrisiko ist abzuschätzen und eine entsprechende Sicherheit ist einzuplanen.
Sie erwähnten einmal, dass Produktionen, wo viel geschliffen wird ihre Lieblinge sind. Warum?
Pfister: Weil das immer knifflige Aufträge sind. Meistens sind das schnell drehende Schleifscheiben die gesundheitsgefährdende Stäube in die Luft schleudern. Knifflig wird’s direkt bei der Schleifstelle: Einerseits muss der Staub direkt am Werkzeug abgesaugt werden und andererseits muss der Blickkontakt mit der Schleifstelle aufrechterhalten bleiben. Wir haben dafür ein umfangreiches Saugkappen- Programm entwickelt, damit jedes Schleifgerät seine dazu passende Saughaube bekommt.
Vielen Dank für das Gespräch!