Kolumne : Digital, agil, flexibel: Ist das gesund?

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© thodonal - stock.adobe.com

Die Arbeit unter härtesten Bedingungen wurde im Laufe der Zeit durch Teilung in immer kleinere Prozessschritte zerlegt. Dadurch wurde sie leichter, aber die Anforderungen an die Ausbildung stiegen kontinuierlich. Computer und Roboter übernehmen dank künstlicher Intelligenz immer mehr Arbeiten von Menschen und die Digitalisierung fordert für den Rest u.a. zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten, agile Organisationen und Führungsstile oder lebenslanges Lernen. Der Mensch arbeitet in unseren Breitengraden daher nicht mehr körperlich, sondern geistig unter teils schwierigen Bedingungen.

Wenn die Karriere ungewiss verläuft

Bei all den Chancen der Digitalisierung dürfen wir nicht vergessen, dass sich die gewohnten Rahmenbedingungen für Mitarbeiter immer schneller und deutlicher verändern. Hat man bis vor 25 Jahren noch das Motto „einmal lernen, 40 Jahre in einem oder zwei Unternehmen arbeiten und dann pensioniert werden“ gelebt, geht man heute von fünf bis sechs komplett verschiedenen Jobs in zahlreichen Unternehmen oder Selbstständigkeit aus. Corona hat gezeigt, dass auch Viren zu teils radikalen Umbrüchen in der Wirtschaft führen, genauso wie politische Sanktionen oder Naturkatastrophen. Dies führt zu permanenter Unsicherheit und damit verbunden bei vielen Menschen zu Ängsten, Sorgen oder Paniken.

Mentale Gesundheit, ein Tabu?

Selten liest man etwas über die Frage, wie eigentlich der Mensch mit diesen Veränderungen - sei es die Digitalisierung oder die „Rahmenbedingungen“ - umgehen kann und welche Auswirkungen es auf seine mentale Gesundheit haben wird. Idealerweise poppt hier wieder ein kulturelles Tabuthema auf, nämlich Ängste und Unsicherheiten, die man – provokant formuliert - nicht zu haben hat. Denn wer zugibt, dass man mit der aktuellen Situation überfordert ist oder Ängste hat, würde ja eine Schwäche zugeben. Und noch schlimmer, der Gang zur Psychotherapie offenbart eine psychische Erkrankung. Hand aufs Herz: wer gibt offen und aktiv zu, dass er zu einem Therapeuten geht, um Hilfe in Anspruch zu nehmen?

Wir sind in unseren Breitengraden leider soziokulturell so geprägt worden, keine Schwächen zuzugeben und mit allen Situationen fertig werden zu müssen. Der Mensch ist einfach keine Maschine und er braucht auch für seine mentale Gesundheit Unterstützung genauso wie er es für seinen Körper braucht. Eine smarte Lösung des „mentalen Coachings“ bietet ein steirsches Start-up an. Die Firma Instahelp bietet bei psychischen Problemen rasche Hilfe von professionellen Psychologen auf Onlinebasis an. Der Betroffene kann sich den richtigen Zeitpunkt aussuchen und vor allem bekomme er rasch Hilfe und nicht erst in 2-3 Wochen. Eine smarte Geschäftsidee, die tollen sozialen Impact hat und die mithilft, dieses soziale Tabuthema der mentalen Krank- bzw.- Gesundheit aufzubrechen. Die Idee gefällt nicht nur uns gut, sondern auch Investoren wie Toto Wolff, der nicht nur Kapital, sondern auch seine Erfahrungen publikumswirksam zur Verfügung stellt.