Forschung & Entwicklung : Comet-Zentrum Pro2Future will Produkte zum Denken bringen

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Die Antwort auf die Frage "Was kommt nach Industrie 4.0" hat schon vor vier Jahren eine kleine Arbeitsgruppe aus der oberösterreichischen und steirischen Academia und Industrie gehabt. Nämlich „dass Produkte und Produktionssysteme in Zukunft auf der Datenebene mehr ‚ineinander verschränkt’ sein werden als je zuvor, und dass sie mittels ‚eingebetteter Intelligenz’ menschenähnliche kognitive Fähigkeiten wie Wahrnehmen, Interpretieren, Verstehen, Memorieren und Lernen, Vorhersagen, Schlussfolgern haben und mit entsprechendem kognitionsgesteuerten Handeln ausgestattet sein werden – also im technischen Sinne ‚denken’ werden“, so Alois Ferscha, Leiter des Instituts für Pervasive Computing an der JKU.

Aus der „kleinen Arbeitsgruppe“ ist mit der Bewilligung des Kompetenzzentrums-Antrages des oberösterreichisch-steirischen Konsortiums durch die Forschungsförderungsgesellschaft FFG das COMET-Zentrum Pro²Future geworden, das seine operative Arbeit als das weltweit erste Forschungszentrum im Bereich kognitiver Industriesysteme 2017 aufgenommen hat. Am 18. September 2018 feiert es mit „Pro²Future in Progress“ seine enge Forschungszusammenarbeit mit den Partnern aus Industrie und Wissenschaft im Festsaal der JKU Linz.

Wofür steht „Pro²Future“?

Pro²Future steht für Products and Production Systems of the Future. Pro²Future setzt an Forschungsfragen und Anwendungspotenzialen auf, die aus der Verschränkung aus Produktgestaltung und den dazugehörigen Produktionssystemen entstehen. Zentraler Fokus sind eingebettete Künstliche Intelligenz (KI)-Technologien, mithilfe derer Produkte und Produktionssysteme mit menschenähnlichen kognitiven Fähigkeiten wie Wahrnehmen, Interpretieren, Verstehen, Memorieren und Lernen, Vorhersagen, Schlussfolgern und entsprechend kognitionsgesteuertem Handeln ausgestattet werden. Laienhaft könnte man von „Produkten, die denken“, bzw. „Produktionssystemen, die denken“ sprechen.

Hochflexible Zusammenarbeit in kognitiven Industriesystemen

Das übergeordnete Ziel der Forschungsarbeiten in Pro²Future ist somit nicht die menschenleere Fabrik, sondern das hochflexible Zusammenarbeiten von Mensch und Maschine („Man-Machine Interaction“, „Human in the Loop“). Die Industriepartner des Zentrums können diese heute noch visionären Technologien aus der Forschungsarbeit in ihre Unternehmen übertragen, bleiben international konkurrenzfähig und können Arbeitsplätze für die Zukunft sichern. Menschen und Maschinen haben völlig unterschiedliche, ja sogar komplementäre Kompetenzen. Auf der mechanisch-motorischen Ebene wie Kraftaufbringung oder schnelle Wiederholung sind Maschinen dem Menschen haushoch überlegen. Dafür ist der Mensch unschlagbar bei feinmotorischer, spontaner Ausnahmebehandlung. Kein Mensch kann mit den deduktiven Verfahren einer Maschine, wie das Suchen in sehr großen Datenbeständen konkurrieren, gleichzeitig kommt keine Maschine an das induktive Schließen (im Kleinen, im Einzelnen das Allgemeine zu erkennen) des Menschen heran.

Weltführende Industrieunternehmen – exzellente Forschung

Pro²Future wird getragen von den größten und wichtigsten Industrieunternehmen Österreichs. Ein Konsortium bestehend aus 24 weltführenden österreichischen Industrieunternehmen aus den Bereichen Prozessindustrie (Stahl: AMAG, Leistritz, Primetals, voestalpine Stahl; Kunststoff: Poloplast), Automatisierung und Steuerungstechnik (AVL, Azo, Fabasoft, KEBA, Knapp, Siemens), Werkzeuge und Komponenten (AMS, Andritz, ENGEL, EPCOS-TDK, GAW-Unicor, Magna, Soplar, TCM, Trumpf, Wacker Neuson), sowie Endprodukte (Fischer, Fronius, Tiger) hat sich zum Forschungs- und Innovationsverbund Pro²Future zusammengeschlossen.

Auf Seite der wissenschaftlichen Partner sind zahlreiche universitäre Institute in Oberösterreich (Johannes Kepler Universität Linz) und der Steiermark (TU Graz) aktiv beteiligt. Sie spannen einen interdisziplinären Bogen von der Informatik, Elektronik, Elektrotechnik und Informationstechnik bis hin zum Maschinenbau und den Wirtschaftswissenschaften. Neben den Instituten der JKU Linz und der TU Graz bringen noch weitere Forschungsinstitutionen ihre Expertise ein: PROFACTOR, das österreichische Spitzeninstitut für industrielle Innovation in Steyr; Österreichs führende Forschungseinrichtungen für Künstliche Intelligenz (ÖFAI) und innovative IKT (evolaris); herausragende Institutionen der europäischen Produktionsforschung (TU München, DFKI Kaiserslautern, Universitäten Stuttgart, Uppsala und Lorraine).

Pro²Future – Facts and Figures

Was: Pro²Future - COMET-Zentrum gemäß Förderlinie K1 des COMET-Kompetenzzentrenprogramms

Laufzeit: 4 + 4 Jahre (1. Förderperiode: April 2017 - März 2021 / 2. Förderperiode: April 2021 - März 2025)

Zentrumsbudget: 17,34 Mio. € für die 1. Förderperiode

Förderung: im Rahmen des COMET-Kompetenzzentrenprogramms, Programmbetreuung durch FFG Forschungsförderungsgesellschaft, gefördert aus Bundesmitteln: bmvit – Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie sowie bmdw – Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, gefördert aus Landesmitteln: Bundesland Oberösterreich, Bundesland Steiermark (Ref. Wirtschaft und lnnovation / SFG)

Trägergesellschaft : Pro2Future GmbH (Gesellschafter: JKU Linz, TU Graz, Upper Austrian Research, AVL, Fronius mit je 20 %)

Geschäftsführung: Univ.-Prof. Alois Ferscha (wiss. GF) , Heimo Theuretzbacher-Fritz (kfm. GF)

Partner: mehr als 20 Unternehmenspartner und mehr als 20 wissenschaftliche Partner im COMET-Zentrum

Mitarbeiter: aktuell 25 angestellt, weiterer Aufbau auf rd. 50-60 MA bis 2021 geplant