Forschung : Auf das System ist (kein) Verlass

© FH Salzburg/Lagler

Je autonomer Technologien arbeiten, desto verlässlicher müssen sie sein. Das gilt etwa für cyber-physische Systeme, in denen Softwarekomponenten mit mechanischen und elektronischen Teilen über eine Dateninfrastruktur wie dem Internet kommunizieren.

In einem neuen Josef Ressel Zentrum, das vor Kurzem an der Fachhochschule Salzburg eröffnet wurde, wollen Forscher gemeinsam mit Unternehmenspartnern Methoden entwickeln, um solche komplexen Systeme verlässlicher zu machen. Dafür sollen „Toolboxen“ bereitgestellt werden.

Einsatz im Bereich E-Mobilität

„Systems Engineering ist eigentlich eine Nische in der Forschungslandschaft“, erklärt der Leiter des „Josef Ressel Centre for Dependable System-of-Systems Engineering“, Christian Neureiter vom Zentrum für sichere Energieinformatik der FH Salzburg. Als Beispiel für ein hochkomplexes System nennt er das preisgesteuerte Laden elektrischer Fahrzeuge. „Wird die Elektromobilität in Zukunft weiter ausgebaut und werden kostengünstige Ladezeiten für E-Autos angeboten, kann es durch Gleichzeitigkeitseffekte im ungünstigsten Fall zu negativen Rückwirkungen auf das Stromnetz kommen. Eine ganzheitliche und interdisziplinäre Betrachtung ist hier ganz zentral, um einen verlässlichen Betrieb zu ermöglichen“, so Neureiter.

Modellierungs-Software für die Smart City

Ein weiteres Beispiel, dem man sich im neuen Forschungszentrum widmen will, ist die holistische, interdisziplinäre Betrachtung von Smart City Architekturen. Ziel sei es, Modellierungs-Software bereitzustellen, ähnlich den bereits veröffentlichten Lösungen für Smart Grid und Industrie 4.0. Diese „Toolboxen“ sollen eine ganzheitliche Betrachtung für Konstruktion, Planung und Realisierung solcher Systeme ermöglichen.

Kooperationspartner des neuen Ressel Zentrums sind unter anderen Robert Bosch und Siemens.