Wirtschaftspolitik : ABB-CEO Spiesshofer warnt vor Jobverlusten in den USA

Ulrich Spiesshofer
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Ulrich Spiesshofer, CEO des Schweizer Technologiekonzerns ABB, warnt vor einem möglicherweise massiven Stellenabbau in den USA wegen der Zölle auf Aluminium und Stahl. In einem Gespräch mit der "Financial Times" wies er darauf hin, dass die Produktion spezieller Energie-Transformatoren in den USA bei der Einführung eines Zolls auf den spezifisch benötigten Stahl betroffen wäre.

Der Stahl den ABB für diese Transformatoren brauche, werde in den USA nicht in genügender Menge hergestellt. Es gebe dafür nur einen Produzenten und dieser verfüge lediglich über eine beschränkte Kapazität.

4.000 Jobs stehen auf dem Spiel

ABB beschäftigt in den USA in diesem Bereich rund 4.000 Personen. "Diese Stellen stehen allenfalls auf dem Spiel", sagte Spiesshofer. Das letzte Mal, als es Zolltarife auf Stahl gegeben habe, seien Stellen verloren gegangen. Insgesamt arbeiten im größten ABB-Markt USA rund 20.000 Menschen für den Konzern. Weiter wies er darauf hin, dass die Unsicherheiten im Zusammenhang mit den globalen Handelsstreitigkeiten die Investitionsfreude der Unternehmen beeinflussen könnte. ABB könne mit allen Regulatorien umgehen, wichtig sei dabei aber die Vorhersehbarkeit und die Verlässlichkeit.

In Österreich hat ABB kürzlich 100 Millionen Euro investiert. Damit wird am Stammsitz der von ABB gekauften B&R ein hochmoderner Innovations- und Bildungscampus errichtet. Das Engagement ist die bisher grösste organische Investition in die Industrieautomation in der mehr als 130-jährigen Geschichte von ABB und schafft die Grundlage für rund 1.000 neue High-Tech Arbeitsplätze in Österreich. (APA/awp/sda/red)