Bauelemente : 3D-Druck: Overtec druckt Beton

Sebastian Hirschler Overtec
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Konische, konkave und konvexe Formen sowie aufwendige Rundungen zählen zu den größten Herausforderungen in der baulichen Umsetzung, geben Gebäuden aber ihre unverwechselbare Charakteristik und Formschönheit. Mit bestehender Technik können diese Formen nur schwierig oder zu hohen Kosten realisiert werden. Während sich 3D-Druck in der Metallbranche bereits durchsetzt, betritt Overtec-Geschäftsführer und Unternehmer Sebastian Hilscher mit diesem Thema Neuland in Österreich und produziert die ersten 3D gedruckten Bauteile aus Beton. Geschosshohe Elemente kann er bereits produzieren, die damit optimal für den Einsatz bei modernen Gebäuden als Fassade oder Fertigteil geeignet sind.

Die Rundung zum Preis einer Geraden

Während international an Druckmodellen für ganze Häuser experimentiert wird, beschäftigt sich Hilscher hierzulande mit konkreten Bauelementen und Oberflächen, die schon in wenigen Monaten auf den Markt kommen sollen. Vor allem Architekten profitieren durch mehr Planungsfreiheit, aber auch Bauherren können sich auf niedrigere Kosten freuen. Zu den ersten Produkten, die Hilscher anbieten möchte, zählen Schacht-, Brüstungs- und Oberflächenelemente sowie flexibel gestaltete Innenraumelemente, mit denen die Raumeffizienz erhöht werden soll.

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Seit wenigen Wochen druckt Hilscher in der Produktionsstätte im oberösterreichischen Attnang-Puchheim auf dem vier Meter großen und 1,8 Tonnen schweren 3D-Drucker erste Elemente – zur großen Zufriedenheit des innovativen Unternehmers. Im Frühjahr 2018 möchte er die ersten Elemente serienreif ausliefern.

„Als Familienunternehmen mit 20-jähriger Geschichte erkennen wir die Bedürfnisse des Marktes sehr gut. Mit dem 3D-Druck möchten wir der Architektur neue Gestaltungsmöglichkeiten zu einem attraktiven Preis bieten: Im 3D-Drucker macht es keinen Unterschied, ob wir gerade oder flexible Formen produzieren“, fasst der Unternehmer zusammen.

Über Overtec

Overtec mit Standorten in Wien, Bayern und Attngang-Puchheim ist auf die Entwicklung und Produktion von Fertigelementen im Flachdach und Brüstungsbereich spezialisiert. Das 1978 gegründete Familienunternehmen konzentrierte sich ursprünglich auf den Handel mit Baustoffen und setzt seit 2010 auf die Produktion innovativer Fertigteile, um die Arbeit auf der Baustelle zu vereinfachen. Zu den angemeldeten Patenten zählen technische Sonderlösungen für Brüstungen und Attikaelementen im Flachdachbereich. Mit rund 16 Mitarbeitern erwirtschaftet das Unternehmen einen Umsatz von über drei Millionen Euro.