Seidel Electronics : So funktioniert Industrie 4.0 bei Seidel Elektronik

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Welche Neuerung im Bereich Industrie 4.0 gibt es bei Seidel Elektronik?

"Wir haben einen neuen Leitstand installiert, der den Material- und Auftragsfluss durch das gesamte Unternehmen abbildet. Das bedeutet vom Lager, über die Fertigungsschritte bis hin zur Auslieferung ist nun sichtbar, wie viele abzuarbeitende Stunden je Fertigungsschritt es aktuell gibt und welcher Lagerwert an Ware dadurch gebunden ist. Im gesamten Unternehmen sind Bildschirme angebracht, auf denen die aktuelle Auslastung im Unternehmen visualisiert wird – stündliche Aktualisierungen der Daten sorgen für eine dynamische Darstellung der Abläufe und Prozesse. Der neue Leitstand ist der erste Schritt von Seidel Elektronik in die Industrie 4.0, weitere Projekte sind bereits in Arbeit."

Inwiefern verändert das neue Tool die Arbeitsweise bei Seidel Elektronik?

"Selbstverständlich gab es auch schon bisher bei Seidel Elektronik Auswertungen über interne Kapazitätsauslastungen. Allerdings erfolgten diese nur wöchentlich, waren in einem Excel aufbereitet und nur für ausgewählte Mitarbeiter zugänglich. Die Darstellung hat sich durch den neuen Leitstand deutlich verbessert. An den übrigen internen Abläufen wie der Auftragssteuerung ändert sich nicht viel, da die einzelnen Aufträge weiterhin über das SAP System angezeigt bzw. gesteuert werden."

Wie ist die Idee für den Leitstand entstanden?

"Die Ansatz ist grundsätzlich nicht neu. Wie bereits erwähnt, haben wir auch schon bisher die Auslastung der einzelnen Unternehmensbereiche regelmäßig beobachtet und überprüft. Um die Prozesse noch effizienter gestalten zu können, war es uns aber wichtig, potentielle Engpässe in der Produktion auf einem Blick zu erkennen. Gemeinsam mit dem Know Center der TU Graz haben wir an einer Lösung dieses Problems gearbeitet – das Ergebnis ist der neue Leitstand."

Welcher Mehrwert ergibt sich aus der Installation?

"Mit diesem neuen System haben wir einen ähnlich hohen Standard an Information wie es sonst nur die chemische Industrie oder Energieversorger haben. In der elektronischen Fertigung sind wir mit diesem neuen Leitstand mit Sicherheit Vorreiter. Wir haben nun einen transparenten und vor allem stündlichen Überblick über die Auslastung im gesamten Unternehmen. Die Darstellung ist nicht nur aktueller, sondern über die Bildschirme auch für jeden Mitarbeiter sichtbar – und das auch ohne PC-Zugang. Kapazitätsauslastungen erkennen wir nun bereits frühzeitig und können sofort darauf reagieren."

Seidel Electronics Group steht vor Übernahme durch thailändische SVI

SVI PCL hat eine Vereinbarung zur Übernahme des österreichischen Auftragsherstellers Seidel Electronics Group getroffen. Der künftige Eigentümer zählt weltweit zu den Top 50 Unternehmen im Bereich Electronic Manufacturing Services (EMS). Durch die Übernahme kann SVI sein Portfolio erweitern und den bereits starken europäischen Markt noch besser betreuen. Andreas Brenner verlässt damit das Unternehmen ab Februar und widmet sich gemeinsam mit Maximilian Seidel Situlus, einer Beteiligungsgesellschaft, die in Start-ups und mittelständische Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz investiert.