Start-up : Dieses Jungunternehmen gewinnt Wertstoffe aus Abwasser
Wer wir sind und woher wir fachlich kommen:
Die ferroDECONT GmbH ist ein Umwelttechnikunternehmen, das vom Deponietechniker Peter Müller und dem Verfahrenstechniker Robert Mischitz gegründet wurde. Peter Müller hat an der Montanuniversität Leoben das Studium „Industrieller Umweltschutz, Entsorgungstechnik und Recycling“ absolviert und sich auf die Altlastensanierung spezialisiert. Danach war er einige Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für nachhaltige Abfallwirtschaft tätig. Robert Mischitz sammelte in seiner beruflichen Laufbahn Erfahrung im Bereich des Anlagenbaus und der Umwelttechnik. Von 2006 bis 2012 war er am Institut für nachhaltige Abfallwirtschaft und Entsorgungstechnik beschäftigt.
Beim ferrodecont-Verfahren wird schwermetallkontaminiertes Abwasser durch eine Reihe von Fließbettreaktoren gepumpt, die mit einem Granulat aus nullwertigem Eisen befüllt sind.
Wie wir auf die zündende Idee gekommen sind:
Wir haben das ferrodecont-Verfahren im Zuge eines Forschungsprojektes zur „In-situ Sanierung von Chromschäden durch Reduktionsprozesse“ an der Montanuniversität Leoben entwickelt. Die Idee für unser eingesetztes Material stammt eigentlich aus der Altlastensanierung.
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Unser Ziel besteht darin, giftige Abwässer ohne Chemikalien abzureinigen und daraus entfernte Schwermetalle rückzugewinnen und sie sinnvoll zu verwerten. Der Slogan „Vom Schadstoff zum Wertstoff“ soll unsere Vision zusammenfassen.
Robert Mischitz und Peter Müller, ferroDECONT
Was unsere Technologie (besser) kann:
Beim ferrodecont-Verfahren wird schwermetallkontaminiertes Abwasser durch eine Reihe von Fließbettreaktoren gepumpt, die mit einem Granulat aus nullwertigem Eisen befüllt sind. An der Oberfläche des Granulats wird der Schadstoff chemisch umgewandelt und ausgefällt. Durch Adsorptionsprozesse an den Eisenpartikeln werden Schadstoffe aus der Lösung entfernt. Durch den Verzicht auf konventionelle Chemikalien in der Abwasserbehandlung verringert sich die elektrische Leitfähigkeit im Prozess.
Das Verfahren funktioniert in einem breiten pH-Bereich und benötigt keinen komplexen prozessleittechnischen Aufwand. Es erhöht den Salzgehalt nicht zusätzlich und begünstigt dadurch die Wiederverwendung und eine Kreislaufführung des Wassers. Bei nachgeschalteter Abreinigung der Partikel ist sogar eine Direkteinleitung möglich. Eisen selbst ist sicher in der Handhabung und umweltfreundlich, denn durch seine Recyclingfähigkeit hat es einen geringen CO2-Fußabdruck. Außerdem können aus dem anfallenden schwermetallhaltigen Schlamm Wertstoffe zurückgewonnen werden.
Unsere größte Herausforderung:
Für uns als Jungunternehmer ist es manchmal schwierig, Industriekunden davon zu überzeugen, sich auf neue Technologien einzulassen. Anfangs fehlt es an Referenzprojekten, wodurch zuerst immer ein „Early-Adopter“ gefunden werden muss. Natürlich ist dieser Prozess für den Kunden immer auch mit einem gewissen finanziellen Risiko verbunden, was es für uns nicht einfacher macht. Als kleines Unternehmen müssen wir darüber hinaus einen langen Atem haben, da die bürokratischen Mühlen sehr langsam mahlen und die Markteintrittsbarrieren sehr hoch sind.